#40 Einmal Hölle und zurück: Wie Alexander Flohr Schmerzen und Übergewicht den Kampf ansagte

Shownotes

Seine persönliche Geschichte ist nicht nur inspirierend, sondern zeigt auch die transformative Kraft einer bewussten und pflanzlichen Ernährung. Erschreckend war für mich zu hören, dass Alex diesen Weg für sich selbst finden musste, da er keinerlei fachliche Unterstützung seitens seiner damaligen Ärzte erfuhr.

Anfangs skeptisch und belastet durch Vorurteile, merkte Alex schnell, wie positiv sich seine Ernährungsumstellung auf seinen Körper auswirkte. Innerhalb eines Jahres verlor er 50 Kilo und seine Schmerzen verschwanden nahezu vollständig.

Veganer Koch und Autor zu werden, war nie sein Plan. Dank (zufälliger) Begegnungen fand sich Alex aber irgendwann vor der Kamera mit Kochlöffel wieder. Damals produzierte er gemeinsam mit der Tierrechtsorganisation PETA Kochvideos. Heute hat er seinen eigenen erfolgreichen Youtube Channel und brachte bisher 6 vegane Kochbücher auf den Markt.


Fotocredits:

Foto mit Alexander Flohr: @ Justyna Schwertner Foto mit Tanja Blum: @ Manuela Clemens


WEITERE INFOS:

Webseite von Alexander Flohr: https://hierkochtalex.de

Youtube: Hier kocht Alex

Instagram: hierkochtalex

Aktuelles Buch: VEGAN BODY RESET

Weitere Kochbücher von Alexander Flohr

**PRODUKTTEST: ** Wir haben drei Eiersalate getestet und gewonnen hat - sowohl optisch als auch geschmacklich - der Eiersalat, den es bei Aldi (Nord) im Kühlregal für ca. 1,19 EUR gibt.


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Dieser Podcast ist von Tanja Blum @simplybloom

Instagram: @simplybloom.de https://www.simplybloom.de

Transkript anzeigen

[0:00] Heute zu Gast in meinem Podcast Chilis in Carne ist der Alex, Alexander Flohr, veganer Koch mit eigener Show auf YouTube, sechsfach Buchautor, glaube ich mittlerweile, du hast sechs Kochbücher rausgebracht und heute begrüße ich dich hier in Potsdam, ich freue mich total, dass du den Weg auf dich genommen hast in der Sprießerie in Potsdam, du hast mir gerade schon erzählt, so Gartenbau ist auch deine heimliche Leidenschaft, super schön, dass du da bist, herzlich willkommen. Ja, danke, dass ich hier sein kann, liebe Tanja. Ist irgendwie witzig, wie ich deinen Podcast kennengelernt habe. Da kommen wir mit Sicherheit irgendwie noch gleich dazu. Aber ja, schön, dass ich da bin. Freue ich mich. Ja, nämlich Alex hat zu mir Kontakt aufgenommen und hat mir eine Nachricht geschickt, dass er meinen Podcast gehört hat. Denn ein guter Freund von mir ist durch dich vegan geworden. Und das erzähle ich in dem Podcast mit ihm zusammen. Und das hast du gehört. Genau. Und das freut mich natürlich immer extrem. Extrem, wenn man irgendwo hört, dass ich Menschen, sag ich mal, begeistern kann. Also auch wenn sie jetzt nicht gleich vegan werden, aber einfach, dass ich mal so aufzeigen kann, es geht auch irgendwie anders.

[1:09] Und so wie du gerade richtig angesprochen hast, ich komme eigentlich, also ich habe die letzten seit 2002 bis 2019 eigentlich Gärten gebaut. Also ich bin Straßenbaumeister, Handwerksmeister und habe eigentlich nur Natursteine gepflastert. Und meine eigentliche Leidenschaft ist wirklich so das Grün und Pflanzen und Natursteine ist der totale Hammer.

[1:28] Ja, aber auf jeden Fall, wie ich zu dir gekommen bin, ich habe ja selber auch einen Podcast seit diesem Jahr, Januar, ganz klein und ich nenne mich jetzt so Mini-Podcaster. Und da guckt man natürlich immer, Mensch, was ist so ringsherum, weil es sind irgendwie noch so viele coole Podcasts und da bin ich auch da hingekommen, weil ich den Namen tatsächlich total... Ja, der ist extrem cool, finde ich auch. Also, ich muss sagen, unser Podcast heißt Hello Monday, einfach weil er am Montag kommt und wir haben tierisch lange überlegt, ey, wie soll unser Podcast heißen? Weil wir noch nicht mal einen richtigen roten Faden, ein richtiges Thema haben. Und dann heißt es halt Hello Monday, irgendwie cool. Und neulich habe ich so, deine Idee ist ein Chili sin Carne. Und dann habe ich gesagt, scheiße. Der coolste Name ist halt weg. Und dann habe ich tatsächlich in die erste Folge reingehört, in die zweite Folge reingehört. Und da war dann dein Kumpel, dein Bekannter, dein Freund, wie auch immer. Mein Kumpel, ja. Dein Kumpel. Genau, Paddy. So, ich erinnere mich. Und an irgendeiner Stelle hat er halt gesagt, dass ich ihn halt durch meine Videos, durch meine Rezepte begeistern konnte. Und habe mich natürlich riesig darüber erfreut. Und dann bin ich auch immer derjenige, dann schreibe ich das den Leuten auch. Und heute sitzen wir hier, wunderbar, sollte so sein. Genau, das sollte so sein. Alles richtig gemacht. Alex, ich habe deine letzte Podcast-Folge gestern noch gehört, weil die ja ganz frisch rauskam am Montag. Ich habe sie gestern gehört. Ja.

[2:45] Und ja, erstmal fand ich es dann sehr lustig, dass mein Name plötzlich kam, weil ich hatte das nicht in meinem Kopf, dass du sagst, du wirst den Podcast empfehlen. Da habe ich mich total gefreut. Aber vielleicht ist dir aufgefallen, dein HörerInnen, bist du eine Antwort schuldig? Oh, warte. Und zwar, du wolltest, ihr habt am Anfang darüber gesprochen, über Produkttests und so, und du hast einen Proteinriegel gegessen und du hast bis zum Ende, dachte ich, wann erwähnt er, welcher Riegel das war, du hast es nicht erwähnt. Stimmt, stimmt. Ich hätte ihn dir nämlich gekauft, aber so ist es ohne Riegel.

[3:21] Okay, dann antworte ich jetzt aber hier. Wäre ja am allerbesten, wenn sich unsere Hörerschaft so ein kleines bisschen vermischt, das finde ich immer ganz cool. Es ist der Crispy Protein Riegel von Nutri Plus. Also Nutri Plus ist ein veganer Proteinhersteller und die haben so ein, also es ist wirklich dieser eine Riegel. Crispy, Haselnuss, Chocolate, irgendwie sowas. Das ist der absolute Oberkracher. Also es gibt auch geile Riegel von Mensch, wie heißen die? Profuel oder so? Das ist auch ein veganer Proteinhersteller, aber die schmecken mir so ein bisschen zu sehr nach Protein. Und das ist eigentlich immer so mein Problem, wenn man Proteinriegel isst, dass die immer so einen, die haben immer so einen faden Grundgeschmack. Und Nutri hätte tatsächlich hingekriegt, dass das nicht mehr ist. Ja, und stimmt. Und Kerstin sagte natürlich auch irgendwie, ja, du, hast du vergessen zu erwähnen. Also ich glaube, in der nächsten oder übernächsten Folge haben wir schon sozusagen aufgenommen. Da sage ich es auch nochmal, aber für die Hörerschaft hier. Von Nutri plus. Pums.

[4:21] Alex, dein neuestes Buch Vegan Body Reset habe ich mir sofort gekauft und gelesen, weil da gibt es relativ viel zu lesen zu deiner Geschichte. Und ich hoffe, dass du uns heute auch nochmal so ein bisschen einen tieferen Einblick gewährst, weil ich finde deine Geschichte richtig krass. Und wenn man diese Geschichte zu dir kennt, dann kriegt man richtig Lust nochmal über seine Ernährung und seine Gesundheit nachzudenken, ob das alles so richtig läuft. Wie war der Alex vor 12, 13 Jahren? Also mindestens genauso witzig wie heute, allerdings gesundheitlich nicht ganz so fit wie heute. Also ich fange mal ein bisschen weiter vorher an. Ich bin, die Zeit meines Denkens, immer sportlich gewesen. Mein Vater ist so ein übelster Sportler, auch heute noch mit 72 mit Kraftsport und Kampfsport und Fahrradfahren und alles sowas. Und als People kickst du natürlich immer zu deinem Vater auf und bin eigentlich, sag ich mal, in jungen Jahren in ähnliche Fußstapfen getreten. Also ich habe Radsport gemacht, ich habe Kampfsport gemacht, ich habe mit 13 wirklich intensiv mit Kraftsport angefangen und war auch bis 21 extrem sportlich. Ich habe mich mit 21 damals schon selbstständig gemacht, also ich habe eine Lehre als Straßenbauer gemacht, habe dann Zivildienst gemacht, damals gab es noch...

[5:41] Ja, die Militärpflicht oder wie das irgendwie hieß. Also ich habe da einen Zivildienst gemacht, habe verweigert. Und mein damaliger Chef, Olle Bodo, das war ein ganz cooler Typ in dieser Straßenbaubude. Der hat immer zu mir gesagt, Alex, du hast fachlich total was auf Tasche und auch theoretisch, aber du bist kein Typ für ein Angestelltenverhältnis, weil ich bin überall nur angeeckt. Also ich kann mir sehr schwer was sagen lassen. Okay.

[6:07] Und der hat gesagt, du kannst bei mir anfangen nach deinem Zivildienst, kriegst auch irgendwie direkt einen Posten als Polier oder Bauleiter, aber so ein paar Dinge musst du dir schon sagen lassen können. Dann habe ich irgendwie angefangen und das funktionierte nicht. Und der hat irgendwann zu mir gesagt, du kannst bei mir nicht mehr arbeiten, das funktioniert nicht, du vergraulst hier alle Mitarbeiter, ich möchte aber deine fachliche Kompetenz sozusagen nicht komplett weg haben, mach dich selbstständig, ich gebe dir ein bisschen Arbeit und kannst so nebenbei mitarbeiten. Aber dann habe ich gesagt, das mache ich. Dann habe ich meinen Bruder gefragt, wo wir uns selbstständig machen, dem habe ich den Pflastern beigebracht und haben dann einfach aus dem blauen Dunst heraus 2001, wo die Bauwirtschaft am Boden lag, eine Baufirma gegründet und haben dann angefangen, so ein bisschen zu pflastern, ein bisschen Straßen, ein bisschen Gärten und so. Ein bisschen ist gut, ihr habt euch, glaube ich, ziemlich krumm gemacht, oder? Wir haben uns richtig krumm gemacht. Wie gesagt, die Bauwirtschaft, stimmt, du hast mein Buch gelesen, krass, du stellst die richtigen Fragen. Die Bauwirtschaft war damals tatsächlich wirklich am Ende und Geld hast du nur verdient, in dem du halt wirklich viele, viele Stunden gearbeitet hast. Und ich sage mal, bei uns war der Arbeitstag mindestens 13, 14 Stunden lang auf der Baustelle.

[7:11] War aber auch okay. Wir waren jung und hatten beide Bums in den Knochen. Aber das große Problem war natürlich, ich habe Sport, ein gutes Essen immer weiter aus den Augen gelassen. Und dann so Feierabend-Bierchen. Und einfach... Die Prioritäten woanders gesetzt. Wenn du halt arbeitest, arbeitest und hast, zum Abend irgendwie noch einen schönen Eiersalat gemacht von 24 Eiern und ein ganzes Mischbrot dazu mit meinem Bruder, das haben wir damals echt gegessen.

[7:39] 24 Eier. Und ich sag mal, ein Eiersalat auf 24 Eier, ich würde mal sagen, da waren so zwei, drei Gläser Mayonnaise auf jeden Fall mit dabei und das haben wir uns rein gedroschen. Und das erste Jahr war das nicht das Problem, das zweite Jahr vielleicht auch nicht. Aber irgendwann, wenn diese über Über Mengen an Fett und schlechten Fetten und einfach, dann hast du nicht mehr einen Döner zum Mittagessen, sondern zwei oder drei und dann ein Eisbein und noch eine Bockwurst dazu und so. Diese Mengen, die wurden immer größer und vor allem das Essen an sich, das war überhaupt nicht mehr bewusst, weil einfach nur noch hinter ich schlungen. Hauptsache satt, Hauptsache schnell. Genau. Und Hauptsache schnell. Das ist natürlich, je schneller ich esse, umso mehr Mengen kann ich natürlich auch verdrücken. Umso später kommt irgendwo das Signal ans Gehirn, ey Dicker, Alter, du hast zu viel gegessen. Und so wurde ich halt immer mehr und immer kranker. Also ich sag mal, ich hab mich selbstständig gemacht mit sportlichen 95 Kilo, aber wirklich sportlich, bei 1,73 Meter und hatte dann mit 29,30 135 Kilo auf den Rippen. Und schleichend bis zu diesen 135 Kilo kam so alles dazu, was man sich halt eben vorstellen kann. Also entzündete Gelenke und Herzrasen. Klar, wenn du irgendwie klein bist und so viel mit dir hin und her schleppen musst, das geht schon ganz schön auf die Pumpe. Schlechte Blutfettwerte und alles so ein Mist.

[9:05] Und das merkst du natürlich im Kopf. Du kannst nicht mehr richtig schlafen. Wenn du nicht mehr richtig schlafen kannst, dann kannst du nicht mehr richtig denken. Und das kam alles irgendwie so schleichend. Und bis es dann irgendwann so weit war, dass ich Schmerzen in den Füßen hatte. Also es ging in den Füßen los und da denkst du auch immer, du schleppst den ganzen Tag Steine. Ist ja normal. Geht auf die Gelenke. Und der zog sich dann aber über die Knie, in die Hüfte, wirklich in die Arme, bis hoch in den Kopf, bis in die Ohren rein. Bis ich irgendwann vor Schmerzen umgefallen bin und gar nichts mehr ging. Also vorher ging immer noch ein bisschen was mit Schmerztabletten und da den einen Arm bin ich umgefallen und konnte nicht mal mit dem kleinen Finger bewegen. Aber du hast vorher weitergearbeitet, trotz der Schmerzen, trotzdem, dass du gemerkt hast, irgendwas stimmt nicht. Das ist nicht mehr in Ordnung, so wie ich mich fühle. Also ich bin auch... Ich weiß nicht mehr ganz genau, ein halbes Jahr, ein Jahr, keine Ahnung, das kann ich so genau nicht mehr sagen, aber vorher irgendwie mal beim Arzt gewesen, weil ich natürlich auch an irgendeiner Stelle mal gedacht habe, Alter, du musst abnehmen, weil ich bin immer mehr geworden und ich konnte mich schon selber nicht mehr sehen.

[10:08] Der Arzt hat immer gesagt, ja Mensch, musst abnehmen. Ich sage, du, ich habe es probiert. Also mit ein bisschen weniger Essen, ein bisschen mehr Salat und so und nichts funktionierte. Wurde dir, also hattest du das Gefühl, dir wurde da an der Stelle nicht richtig geholfen, wenn du sagst, du bist zum Arzt und der hat dir dann gesagt, du musst abnehmen. Naja, aber damit ist man ja relativ alleine gelassen, wenn man sich vorher keine Gedanken gemacht hat über Ernährung und keine Ahnung hatte, dann ist es ein riesen Step, eine riesen Mauer, die man erstmal irgendwie drüber muss, weil man sich informieren muss, es kostet Zeit etc. Hast du da niemanden an die Hand bekommen? Keine Empfehlung, Ernährungsberatung oder irgendein Programm? Gar nicht? Also überhaupt nicht.

[10:53] Damals, wo ich vor dem gesessen habe, war ich mir ja selber noch nicht bewusst, dass ich jetzt ausschließlich an der schlechten Ernährung lag. Also, dass ich zu viel gegessen hatte, ja gut, okay. Aber guck mal, das war 2011.

[11:12] Da hat noch keiner drüber gesprochen, dass tatsächlich dein Essen auch deine Gesundheit beeinflusst. Und saß dann vor so einem Typen und der hat mich dann angeguckt und hat gesagt, naja, dann gebe ich Ihnen jetzt hier mal so einen Diätplan mit, also diese schönen, lustigen von der AOK oder irgendwelchen anderen Krankenkassen, diese Broschüren, wo dann diese, Lebensmittelpyramide irgendwie drauf ist, wie viel Wurst, wie viel Fleisch, wie viel Gemüse, Fisch und so und diesen ganzen Bums, den kennen wir alle.

[11:39] Und hab das dann auch so ein bisschen versucht, weil damals war ich noch nicht so weit irgendwie mit Ernährung und so und schleppte mich dann aber weiter und die Kilos wurden immer mehr. Wie gesagt, bis zu dem Punkt, wo ich irgendwann um mir fallen bin und dann lag ich im Krankenhaus. Und keine Sau wusste irgendetwas mit mir anzufangen, also die haben natürlich alles irgendwie festgestellt, was irgendwie in Schieflage ist, wie gesagt mein kompletter Körper war entzündet aber keiner hat irgendwie so ein Herd ausfindig machen können, meine kompletten Muskeln waren gleichzeitig kontrahiert, ich hab, Muskelschmerzen gehabt ohne Ende und habe dann irgendwann geschnallt, okay die haben keinen Ansatz, ich hab irgendwie Irgendwie das Gefühl gehabt, ich habe jetzt noch zwei, drei, vier, fünf Tage und dann bin ich tot. Genauso habe ich mich gefühlt, war aber damals schon Vater von drei Kindern und habe dann irgendwie meine Frau angerufen. Also habe ich mein Telefon irgendwie bedienen können und habe gesagt, hol mich ab. Bin irgendwie aus dem Bett raus, habe mich an die Wand gestellt. Du hast dich selbst entlassen. Habe mich selbst entlassen und bin dann nach Hause und irgendwie ins Bett und bin dann nächsten Tag zu einem Sportarzt in Hoppegarten.

[12:46] Dr. Steudl, glaube ich, hieß der. Der hat zu Ostzeiten die Judokars und Olympiasportler sportlich betreut. Und das war so eine Koryphäe. Der war schon Ende 70, Anfang 80. Und da bin ich irgendwie reingekommen. Der hat mich angeguckt und gesagt, was hast du denn? Was arbeitest du? Ich sage, ich bin Straßenbauer. Er sagte, ach, die Sorte kenn ich. Komm mal rein. Und dann hat er meinen kompletten Körper erstmal durchgespritzt in meine Muskeln rein, dass ich mich irgendwie wieder bewegen konnte. Was hat er dir denn gespritzt? Keine Ahnung. Auf jeden Fall konnte ich mich zwar unter Schmerzen, aber irgendwie wieder bewegen und habe mich dann zu Hause rangemacht und gesagt, ich muss jetzt was ändern. Aber hat er dir nur die Spritzen gegeben oder hat er dir auch einen Fahrplan mitgegeben? Nein, nein, der hat mir die Spritzen gegeben und hat gesagt, das wird jetzt besser werden und dann kommst du wieder. Und ich meine, klar kann man so Muskelprobleme und Muskelschmerzen auch mit irgendwelchen gut platzierten Spritzen lösen, dass du dich wieder bewegen kannst.

[13:37] Und habe mich dann zu Hause herangemacht und habe mich mit diesem Thema Gesundung, Selbstheilung befasst. Und auch wenn ich schon zehntausend Mal gesagt habe, das war damals für mich dieses Wort Selbstheilung das Schlimmste überhaupt. Du musst dir vorstellen, da sitzt ein Straßenbauer mit wirklich Kahlgeschorn, der hat ja immer schön Glatze, weil es einfach ist auf Arbeit, immer schön hochpoliert und breit wie Sau. Man sieht die Bilder auch in dem Buch von damals. Und da fängst du an, so Selbstheilung. Das war für mich immer damals, machen irgendwelche Klapstrapper oder sowas. Ich war ja genauso mit Vorurteilen besetzt, anderen Menschen gegenüber und so. Ich muss aber irgendwas machen. Und dann bin ich auf die Ernährung gekommen. Und ich hatte mich zuvor schon ein, zwei Jahre vegetarisch ernährt. Einfach damals so aus ethischen Gründen, weil ich mir gesagt habe, ich habe da keinen Bock mehr drauf, wenn du so Tiertransporte auf den Autobahnen gesehen hast. Habe ich mit meiner Frau immer gesagt, um Gottes Willen, wie schlimm und wie schrecklich ist das? Und im nächsten Martenzug haben wir mal gesagt, naja, aber wir machen ja selber mit. Auch wegen uns sind die Schweine da drin. Dann haben wir gesagt, wir essen kein Fleisch mehr.

[14:45] Und wusste, dass das funktioniert. Und habe dann aber immer mehr über die vegane Ernährung gelesen und habe an dem Punkt eigentlich erst verstanden, du hast dir jetzt die letzten zwei Jahre genauso viel tierische Eiweiße reingeknallt, was ja aus meinem Verständnis damals heraus, was ich so rausgelesen hatte, mehr oder weniger ursächlich für meine Probleme war, diese hohe Konzentration an tierischen Eiweißen. Entzündungsfördernd. Genau, in jeglicher Hinsicht. Und ich habe natürlich wirklich Fleisch kompensiert mit Eiern, Quark, Milch und wahrscheinlich noch, genau, wahrscheinlich ungesunder gelebt als vorher. Also ganz ehrlich. Und bin dann zu meiner Frau gegangen und habe gesagt, ich werde jetzt vegan. An. Dann hat sie mich angeguckt, was ist das? Ich sag, das ist keine Eier mehr, das nicht mehr, das nicht mehr. Dann hat sie gesagt, du musst das machen.

[15:36] Also ich nicht. Sie hat nicht mitgemacht? Nee, sie hat gesagt, mach was du denkst. Wir waren nämlich ein halbes Jahr vorher, switchte das schon wieder und wir hatten auch wieder Fleisch gegessen, wisst ihr? Und sie hat gesagt, ich will weiterhin meine Schlachteplatte und sowas essen. Wisst ihr, wir kommen alle so unsere Großeltern vom Dorf und ja. Ja, da hängt viel mehr dran, diese Erinnerung auch an die Kindheit und Gewohnheiten und das kann man natürlich nicht einfach weg schnipsen. Und sie hat gesagt, mach, solange ich essen kann, was ich will und die Kinder auch. Ich sage, naja klar, es geht rein um mich.

[16:12] So, da bin ich am nächsten Tag aufgestanden und bin an den Kühlschrank ran und hab dann gesagt, okay, ich muss dir ein bisschen was zu essen machen und da lag dann eine Mischbrotscheibe für mich und ein bisschen Gurke und ein bisschen Tomate, weil ich dann irgendwie auch gesehen habe, in der pflanzlichen Margarine, die wir schon im Haus hatten, war dann irgendwie Buttermilch dran und so und da habe ich gedacht, Alter, was machst du hier eigentlich? Und bin dann eingrufen gegangen und hab dann geguckt. Und das war wie viele Jahre her? 12, 13? 13, 12, 13 Jahre. Es war nämlich noch nicht so einfach, da vegan einzukaufen. Gar nicht. Und wir hatten ein Reformhaus in Strausberg. Da bin ich dann irgendwie rein und hab hier so Aufstriche gekauft. Die alle gleich schmecken. Alter, das Zeug, das war also wirklich brutal ekelhaft. Nach Hefe, oder? Also die Konsistenz war gleich, wirklich eklig. Und dann war das in so einem komischen Aluminium Ding. So grau. Genau. Eigentlich sah das aus wie Leberwurst und geschmeckt hat alles irgendwie nach Brühe mit so ein bisschen Pilz. Egal, was was du gegessen hast. Und hab dann gesagt, nee, das kann nicht sein.

[17:14] Und hab dann angefangen zu kochen. Und hab einfach versucht, irgendwas zu machen. Ich hab dann, sag ich mal, viel auf amerikanischen Seiten gelesen, Mensch, das ist so aus Kichererbsen. Die hatte ich vorher gar nicht auf dem Schirm. Das ist aus Kichererbsen, was weiß ich, mit dem Hummus und so was. Hatte ich damals alles wirklich zum ersten Mal gegessen, obwohl ich ein paar Jahre als junger Mann in Kreuzberg gewohnt habe. Das war mir alles nicht vor die Latichte gekommen. Ich habe dann angefangen mit Hummus und habe aus Kichererbsen Suppen gemacht und Buletten gemacht und dann hast du dir die Linsen genommen. Im Endeffekt hatte ich immer so die gleichen Gerichte, Eintöpfe, Buletten, Aufstriche. Konnte das aber aus den verschiedensten Hülsenfrüchten machen. Dann kamen Nüsse dazu und ich sage mal, der Horizont beim Einkaufen, der ist immer größer geworden. Also du hast alles andere irgendwie ausgeblendet, so die Wursttheke, die Käsetheke. Das war mir dann auch irgendwann alles egal, weil ich gemerkt habe, ich kann pflanzlich wirklich... Richtig, richtig gut essen und habe jeden Tag zwei, drei neue Lebensmittel für mich entdeckt. Die lagen natürlich schon immer da. Irgendwelche Bohnen. Aber ich habe die nie sozusagen gesehen oder denen Beachtung geschenkt. Ja, man geht dann plötzlich so andere Gänge in den Supermarkt. Das ist wirklich lustig, weil ich lasse Gänge teilweise aus oder frische Theke, wo Fleisch und Käse, da gehe ich gar nicht ran. Das war früher auch anders bei mir. Ja.

[18:38] Die hattest du bestellt. Und ich weiß, dass dein Hund das Grüne gerne isst. Genau, genau, genau.

[18:44] Und man kann es eigentlich auch mitessen. Man kann es auch mitessen. Sag mal, eigentlich ist es ja viel leichter, wenn man so eine krasse Umstellung macht, das gemeinsam mit jemandem zu machen. Du sagst, deine Frau hatte da nicht so Bock drauf. Konntest du deine Familie irgendwann mobilisieren? Oder hattest du jemanden an deiner Seite, der dich unterstützt hat und mitgemacht hat? Weil ich stelle mir das so schwer vor, wenn man da so als Alleinkämpfer und es ging im Grunde genommen ja wirklich ums Überleben. Also es war jetzt nicht irgendwie eine Laune, ach ich werde jetzt mal vegan, sondern es ging um deine Gesundheit, dass du wieder fit wirst, dass du nicht mehr im Bett liegst und Schmerzen hast und nicht mehr arbeiten kannst, sondern auch für deine Familie. Gab es in irgendeiner Form jemanden an deiner Seite? Also die erste Zeit gar nicht, da war ich wirklich komplett alleine. Unsere Kinder, die waren damals, meine Tochter muss so elf gewesen sein und meine Söhne sechs und vier, irgendwie sowas.

[20:12] Ganz jung Papa geworden. ihr müsst auch kein Fleisch mehr essen. Und da hatte meine Frau dann schon so mitgekriegt, das, was ich koche, das wurde ja immer besser. Das war lecker. Und dann hat sie irgendwann gesagt, das schmeckt ja mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser. Und lassen wir das sein. Meine Tochter und mein mittelster Sohn, die haben Hurra geschrien, als die kein Fleisch mehr essen mussten. Ach wirklich? Ja, ja. Also, da könnte ich mir heute noch einen Arsch beißen, gerade mit meinem Sohn. Da ist es, man, Alter, du schluck die Scheiße runter dann hör auf jetzt hier 20 Minuten drauf rumzuknallen. Typisch dieses Ding, du brauchst dein Fleisch und bla bla bla. Voll durchgeknallt. Weil man es nicht besser wusste. Du kennst das so, deine Eltern haben gesagt, wenigstens das Fleisch essen. Genau. Die Kartoffeln sind ja nicht so wichtig, aber dieses Stückchen Fleisch. Fleisch isst bitte. Und die haben sich total gefreut. Und alleine, dass es mir binnen kürzester Zeit, und ich sage jetzt mal drei, vier Monate, so viel besser ging, Deswegen brauchte ich jetzt keine Unterstützung irgendwie von außerhalb, weil wie ich gerade gesagt habe, auf mich sind jeden Tag irgendwelche Dinge eingeströmt von Gemüse und das und ich bin nach Hause gefahren und habe gekocht, ich konnte wieder arbeiten, mir ist Stück für Stück besser gegangen.

[21:26] Ich springe jetzt mal ein Stückchen vorweg. Ich habe damals innerhalb von 14 Monaten 50 Kilo abgenommen. Aber bereits nach drei Monaten habe ich gemerkt, wie meine Schmerzen wirklich intensiv zurückgegangen sind. Nach vier Monaten war mein Asthma weg, was ich heute noch oberkrass finde, weil ich damals nicht aus dem Bett gekommen bin, ohne wirklich heftige Atemsprays zu nehmen. Also wirklich heftige Atemsprays, dass ich überhaupt in den Tag starten kann. Und das ist krass. Das ist wirklich, wirklich krass. Und dann merkst du, wie die Hunde purzeln. Das motiviert natürlich auch. Also wenn du da das merkst, dann bist du auf dem richtigen Weg. Total. Und für die ganze Familie war das cool. Ich konnte mit den Kindern wieder vernünftig was machen. Meine Frau hat sich gefreut. Und die hatte mir dann in diesem Jahr zu Weihnachten ein T-Shirt von Patrick Baboumian geschenkt. dem Strongman. Der auch vegan ist. Der auch vegan ist. Und ich sag mal, bis zu diesem Zeitpunkt habe ich auch so wenig wie möglich Menschen erzählt, dass ich vegan bin. Warum? Also ich bin damals als junger Bengel so in der Nachwendezeit, sag ich mal, in der linken Hausbesetzer-Szene groß geworden. Und da war eine Clique Mädels aus Greifswald, ganz coole, wirklich ganz coole Mädels.

[22:50] Allerdings hatten die in meinen Augen ein großes körperliches Manko. Die waren alle klapprig und die sahen nicht gesund aus. Und die waren damals vegan. Und das war aber, du, die haben wirklich nur Körner gefressen mit wenig Obst. Ja, vegan geht auch ungesund. Genau. Und das war für mich immer so ein Gotteswillen. So willst du nicht werden. Und wenn du jetzt irgendjemanden erzählst, der bringt dich doch in Verbindung mit genau so was. Also das waren alles so Dinge eben im Kopf. Ich hatte so viele Vorurteile gegen Veganer im Kopf. Auf deine Branche, oder? In der Straßenbahnbranche, Handwerkerbranche ist, glaube ich, auch eher verpönt dann, oder? Wenn es die Bockwurst zum Frühstück… Auf jeden Fall. Damals auf jeden Fall. Es hat sich auch in den letzten Jahren so viel da geändert. Durch dich? Ja, vielleicht schon.

[23:37] Und ja, also an dem Punkt zu Weihnachten, da gab es dann dieses T-Shirt und da war ein Zettel mit drin von Patrick, dass er gesagt hat, Mensch, mach doch mal irgendwie ein Foto von dir. Ich würde gerne mal wissen, was für Menschen um mich herum sich auch noch so vegan ernähren. Und dann hatte ich damals ein Foto von mir gemacht, wie ich irgendwie eine Handtel in der Hand halte mit Ananas dran und hatte meinen Boxer im Arm, damals noch Buddy, und habe das auf Facebook gepostet. Und dann hat Patrick mich angeschrieben und gesagt, Mann, das ist ja total geil und witzig und cool. Dann sind wir ans Schnacken gekommen und er sagte, Mensch, wo wohnst du denn? Und dann haben wir mitgekriegt, wir wohnen gar nicht weit auseinander. Und dann haben wir uns irgendwie getroffen und sind dann irgendwie wirklich enge, enge, enge Freunde geworden. Und dann kam eigentlich alles andere. Irgendwann auf seiner Hochzeit 2013 oder 2014 waren dann auch die Chefetage von der Tierrechtsorganisation PETA. Da habe ich den Chef kennengelernt und einen Haufen Leute, die haben dann irgendwann der eine sagt zu mir, der sagt, Alex, du bist Straßenbaumeister und hast Ahnung vom Kochen. Also zu dem Zeitpunkt damals war ich dann schon Ernährungsberater, das kann ich dir gleich nochmal erzählen, wie ich dazu gekommen bin.

[24:41] Wollen wir nicht eine Kochshow machen? Auf YouTube. Genau. Und ich hab so dargestellt, ich war einer von denjenigen damals, wenn ich wusste, dass ich ein Gedicht aufsagen muss in der Schule oder irgendwas singen muss, dann bin ich nicht angetreten, wisst ihr? Also ganz schlimm, irgendwie vor Leuten zu reden, zu schnacken und so. Das war zu dem Zeitpunkt überhaupt gar nicht mein Ziel. Da hat sie gesagt, nee, will ich nicht. Und ein paar Bierchen später, weißt du, ach komm, scheiß drauf, machen wir. Und die haben sich dann zwei Wochen später ermeldet. Und dann haben sie ein Küchenstudio gemietet und haben sieben Kochvideos gedreht, die damals 2015 zunächst über die Kanäle von Men's Health gelaufen sind, weil die sich irgendwie in einer Kooperation damit eingeschalten haben. Und das ist da durch die Decke gegangen. Dann sind die auf dem Kanal von Peter gelaufen. Dann hat er noch mehr Aufwind gekriegt, dann haben wir dann an dem Punkt gesagt, los komm, einmal im Monat machen wir irgendwie so ein Kochvideo und das haben wir dann irgendwie bis 2019 da gemacht, also haben wir den Kanal von Peter bespielt und so ist das Ganze immer mehr und immer größer geworden. Also das, was ich heute mache, heute mache ich ja ausschließlich sozusagen meine Kochbücher und meinen YouTube und was weiß ich nicht was, habe ich nie angestrebt. Das war jetzt auch nie so gedacht, das willst du unbedingt mal machen, aber ich bin da irgendwie so rein gerutscht und bin aber auch total dankbar dafür. Dafür jetzt rückblickend, sage ich mal, diese Bewegung, also das, ich meine jetzt nicht Bewegung mit einer Gruppe von Menschen, sondern das, was sich wirklich in den letzten Jahren bewegt hat, dass ich da einen sehr großen Anteil sozusagen mit für leisten durfte. Weil gerade so, ich sag mal, von 2015 bis 2021, 22.

[26:11] Ich mit vielen kleinen Unternehmen zusammengearbeitet habe, die beraten habe in Konsistenz von irgendwelchen Wurst-Alternativen, Fleisch-Alternativen, sehr intensiv mit dran arbeiten durfte. Das ist natürlich total cool.

[26:26] Aber jetzt springen wir wieder zurück, wie zum Ernährungsberater erworben. Ja, du wolltest mehr wissen über Ernährung. Ich wollte mehr wissen über Ernährung. Hat dir nicht gereicht. Weil ich ja eben gemerkt habe, krass, also wenn...

[26:40] Wenn man sich so beschissen fühlt und eigentlich so, also ich habe mich so gefühlt zwischen Tod und Leben, ja, wo geht der Zeiger jetzt hin, sich innerhalb von einem Jahr so zu gesunden. Ich habe gedacht, ich will wissen, was da passiert ist und habe dann damals so nach Möglichkeiten gesucht, irgendwelche Ausbildungen irgendwie wissen und bin dann auf einen Ernährungsberater gestoßen. Damals in der Raw Food Academy Berlin, das liebste schon lange nicht mehr. Und habe dann da eine Ausbildung zum Ernährungsberater gemacht, damals schon mit einem Schwerpunkt vegane und rohvegane Ernährung. Und habe dann da einfach geschnallt, was in meinem Körper passiert ist. Also ich würde jetzt mal rückblickend sagen, dass mein Körper so extrem krass vergiftet war. Damals von den ganzen Fetten und allem, was eben in diesem konventionell hergestellten Essen halt irgendwie drin ist. Das hat er eingelagert als Schutz. Über Jahre. Und das ist ja unser Körper, das ist ja ein krasses, krasses Instrument. Krasses Wunder, ja. Du frisst den über Jahre lang nur Mist und er gibt dir trotzdem immer das Gefühl, es ist alles in Ordnung. Weil er natürlich irgendwie versucht, Alter bleib am Ball und wir wollen leisten, du brauchst deine Energie. Lagert sozusagen die Gifte irgendwo ab, mit Fett hinter den Augen und hier und da und tralala. da. Weil wenn er das natürlich die ganze Zeit durch den Organismus laufen lassen würde, würdest du tot umfallen. Aber an irgendeinem Punkt ist er ein Feierabend.

[28:06] Und der hat diese Gifte, also ich konnte damals nicht abnehmen, weil wenn du abnimmst, dann löst du ja auch Gifte in deinem Körper. Ich hätte mich komplett selbst vergiftet. Also hat er gesagt, alles klar, wir machen weiter und ich lage ein, ich lage ein, ich lage ein, aber an irgendeinem Punkt ging es halt nicht mehr. Und bin meinem Körper aber trotzdem sowas von dankbar, dass wir das geschafft haben. Und, Dass wir uns gesund gemacht haben. Also auch mein Geist gehört ja zu meinem Körper. Wir haben das einfach zusammen geschafft. Das waren ja sicherlich auch nicht nur körperliche Schmerzen, sondern das macht ja auch was mit der Psyche. Also das ist ja, wenn ich mir vorstelle, mein ganzer Körper tut mir weh, ich kann nicht mehr arbeiten, ich habe drei Kinder, ich bin gerade mal 30 und liegt das zweite Mal in einer Notaufnahme. Das ist eine absolute Horrorvorstellung. Also Hut ab, dass du dich da alleine auch rausgekämpft hast, was mir so ein bisschen Angst macht und wo ich so ständig Fragezeichen im Kopf habe. Warum musstest du dich da alleine, klar man muss es irgendwo aus eigener Kraft schaffen, aber dir wurde niemand zur Seite gestellt. Also weder von den Ärzten noch im Krankenhaus, die wurde höchstens gesagt, nimm ab.

[29:16] Und eine Geschichte hattest du noch erzählt in dem Buch von der Krankenkasse, der dir komplett eigentlich den Mut genommen hat und du dich wieder mobilisiert hast und dir selbst gesagt hast, ich schaff das aber trotzdem. Was ist da passiert? Da war ich nach, also ich sag mal, ich war so zu dem Zeitpunkt sechs, sieben Wochen krankgeschrieben. Also ich konnte ja wirklich die erste Zeit überhaupt gar nicht arbeiten.

[29:42] Und war ja damals selbstständig, also privat versichert und, und, und. Und das lässt sich so eine Krankenkasse natürlich nicht gefallen. Obwohl ich schon zehn Jahre eingezahlt hatte, haben die natürlich gesagt, naja, jetzt will der ja mit einmal Krankengeld haben, da gucken wir doch mal nach. Dann bin ich so in den Gutachter gekommen. Und bin mit meinem ganzen Pamphlet so von Krankenhaus und was weiß ich nicht was, was sie nicht alle festgestellt haben und meine Blutuntersuchung da hingegangen, hab das hingelegt und hab dem erzählt, wie es mir geht oder wie es mir ergangen ist in den letzten Jahren. Ähm. Und der fragte mich dann, relativ zacke ich, ob ich denn schon einen Rentenantrag gestellt habe. Und ich hab den angeguckt. Du warst Anfang 30 oder gerade mal 30? 31, 31, 32, ja. Hab ich den Rentenantrag, hab ich den angeguckt, ich sag, wie ein Rentenantrag. Und dann hat der mir erzählt, oder der mir erklärt, wie das in der Regel abläuft. Mit diesem Symptom, mit dieser Krankheit, kann man ja nicht sagen, es war ja nichts Bestimmtes sozusagen. Aber mit dem, wie es mir ging, wie das abläuft und bla und Rentenantrag. Und dann wirst du eingestellt mit Tabletten und dann wirst du eh nicht mehr gesund.

[30:42] Und ich habe den angeguckt, ich bin aus allen Wolken gefallen und hätte der mir das sechs Wochen vorher erzählt, dann wäre ich wahrscheinlich so am Boden gewesen und hätte wahrscheinlich einen Rentenantrag gestellt oder was weiß ich nicht was. War ja aber schon auf einem Weg. Also ich hatte schon sieben, acht Wochen sozusagen mit meiner Ernährung, was ich machte und habe dem das auch erzählt und der hat mich angeguckt und so ein bisschen belächelt. Und dann hat er gesagt, ja komm, für die Psyche mach mal oder so. Aber ich habe ja selber schon gemerkt, es passiert was in mir und bin da rausgegangen. Dann habe ich gesagt, kannst mich mal. Ich mache mein Ding hier weiter und ich werde wieder gesund. Und habtet es geschafft. Aber das ist wirklich, die haben ja zum Teil gar nicht auf dem Schirm oder glauben dir das ja heute noch nicht. Sachen selber angeeignet und haben mehr Ahnung als die, das ist ganz dolle schlimm. Also wir haben heute eine andere Zeit und ein gewisses Bewusstsein ist schon dafür da. Guck mal, heute im Fernsehen laufen Sendungen wie Ernährungs-Docs und so.

[32:07] Das ist der Hammer, dass es sowas gibt. Das wäre vor 10 Jahren, vor 11, 12 Jahren hätte das nicht stattgefunden. Die reden zwar nicht von veganer Lebensweise, aber alles, was die machen, ist, sagt man, zu 90 Prozent pflanzlich und so. Und du siehst ja, da ist ein gewisses das Verständnis heute da. Und wir brauchen einfach mehr, Also wirklich gute Ernährungsberater. Also ich habe zwar mal einen Ernährungsberater gemacht, ich berate aber keine Leute, das habe ich wirklich nie gemacht, um Leute zu beraten. Es ist auch nicht meins, so Menschen zu beraten. Ich mache das auf eine andere Art und Weise, aber die brauchen wir einfach. Ich finde sowas ganz, ganz doll wichtig, weil ich denke, nochmal zehn Jahre weiter, da wird es hoffentlich normal sein, dass wenn du mit bestimmten Symptomen zum Arzt kommst, dass du dir sagst, na gut, dann müssen wir mal irgendwie bei der Ernährung mal gucken und dass einem irgendwie jemand, ein Coach, an die Seite gestellt wird. Ja, ich denke, da ist ganz, ganz viel Entwicklung noch notwendig und deine Geschichte so schön, die für dich persönlich ist, weil du so viel Mut und Kraft hattest und dich da durchgesetzt hast und gesagt hast, ich ziehe das jetzt alleine durch und ich merke, es wird immer besser.

[33:08] So viele Geschichten wird es auch geben, die es nicht geschafft haben und die dann mit Tabletten und in Frührente gegangen sind. Und das tut mir so weh, das zu hören, weil ich weiß es selber von anderen Krankheitsgeschichten, dass man dann so abgetan wird beim Arzt. Es ist aber auch, was so die Ernährung angeht, ich will den Ärzten jetzt überhaupt gar nicht schlecht, wir haben ein gutes Gesundheitssystem in Deutschland vergleichbar zu anderen, aber es ist einfach Fakt, dass in dem Studium der Ärzte die Ernährung nicht wirklich auftaucht. Das wiederum heißt, dass ich mir wünschen würde, dass die Ärzte mit ErnährungsberaterInnen mehr zusammenarbeiten, dass es zumindest die Empfehlung gibt oder den Flyer oder melden sie sich da, dass von der Krankenkasse solche Beratungen auch übernommen werden, auch im veganen Bereich. Ja, und ich bin auch vegane Ernährungsberaterin, habe eine Ausbildung hinter mir und da ist einfach das Problem, wenn du nicht Diätassistentin oder Ökotrophologie oder so studiert hast, du darfst halt nur präventiv beraten. Also du darfst gar nicht tief rein, wenn jemand eine Krankheit hat, dann darf ich gar nicht da beraten in dem Bereich. Und auch da finde ich das schade, dass einem da so...

[34:24] Ja, die Hände gebunden sind. Ich würde gerne viel mehr machen, aber ich darf es nicht und so darf ich auch nicht mit Ärzten zusammenarbeiten. Ja, also das ist sehr viel noch, glaube ich, was durchdacht werden sollte und auch Ernährung in Krankenhäusern ist auch ein ganz krasses Feld, wenn ich mir überlege, dass da todkranke Menschen liegen und was die zu essen kriegen. Deswegen, Ernährung ist nun mal ein großer Schlüssel, ein großer Faktor, um wieder gesund zu werden. Nicht nur, aber auch. Total. Und gerade das mit diesen Krankenhäusern. Also ich mache seit anderthalb Jahren mit ProVeg so ein Projekt, wo es wirklich um Krankenhausessen geht, wo wir aktiv an die Krankenhäuser rantreten und wirklich mit denen Konzepte entwickeln. Also ich sage mal, für uns ist es jetzt schwierig, ein Konzept zu entwickeln, was für die umzusetzen ist. Aber einfach das zu implementieren und auch die Köche und die Köchinnen dort zu nehmen und zu sagen, ey, es ist nicht schwer. Guck mal, du machst das und das oder ersetzt das durch das und zack, bumm, hast du ein pflanzliches Essen. Also das umzustellen, das ist nicht schwer, aber alleine so in diesen Köpfen, machen wir das, dann machen wir das nicht. Ja, es ist so schlimm und mir hatte letzte Woche ein Freund erzählt, der leider gerade an Krebs erkrankt ist, der war vorher so mit Essen, ja, also der wusste irgendwie schon, klar kann man mit Essen seine Ernährung, seine Gesundheit beeinflussen, aber der hat jetzt Krebs, liegt im Krankenhaus und da sagte er, Alex...

[35:52] Also mittlerweile weiß ich ja, mit meinem Krebs und so, also Zucker ist ja das Allerschlimmste, weil Krebszellen ernähren sich halt von Zucker. Und da sagt er, du, wir kriegen alle zum Kaffee schöne Stücke Sahnekuchen und wir kriegen Schweinefleisch zu essen. Und den Pudding und den Wackelpudding.

[36:10] Und wenn du bestimmte Dinge eben weißt und offen bist, dann kannst du natürlich sagen, nee, ich möchte das nicht essen und lässt dir durch deine Familie halt irgendwie was bringen. Aber ich sag mal, der Großteil, die anderen 98 Prozent liegen da drinnen. Genau. Und mit dem Vertrauen irgendwie, das wird schon richtig sein, also die würden nicht mal auf die Idee kommen, das zu hinterfragen, was sie da essen. Warum auch? Sie sind ja im Krankenhaus, dann wird ihnen ja geholfen. Richtig. Und das ist so traurig, das ist so schlimm. Und auf der einen Seite denkt man immer, ey, es ist so viel passiert in den letzten Jahren, aber genau an dieser Stelle merkst du eben, Alter, das wird noch so lange dauern in unserem Gesundheitssystem, dass sich da großflächig was ändert. Wie gesagt, im Kleinen funktioniert das alles super und es gibt auch Krankenhäuser.

[37:01] Krankenhaus sind die Worte schon so schlimm, aber ich sag mal, es gibt diese Einrichtungen, die schon ein bisschen weiterdenken und immer eine pflanzliche Mahlzeit irgendwie mit auf dem Speiseplan haben, was man tatsächlich auch essen kann, was jetzt nicht irgendwie nur trockene Nudeln sind oder so, aber da ist noch viel, viel, viel zu tun und von daher sag ich mal, wir sitzen uns jetzt beide gerade gegenüber, es muss noch mehr Menschen von uns geben und auch wenn ich manchmal denke, ich bin nicht, ich erzähle immer das Gleiche und wir alle erzählen manchmal irgendwie das Gleiche, aber das ist total wichtig. Und wenn man irgendwie einen nur dadurch wieder erreicht, ist ja auch ein Multiplikator. Ja. Genau, ja, ich denke da auch noch viel weiter an die Seniorenheimen, an Altersheime, an Kitas und es geht ja auch da gar nicht, ich will jetzt gar nicht mit einem erhobenen Zeigefinger irgendwie sagen, ja und das ist alles vegan, sondern es geht mir vor allen Dingen um die gesunde, vollwertige Kost, da fängt es ja schon an. Ja, genau.

[38:02] Du hast dann deinen persönlichen Durchbruch geschafft. Erinnerst du dich noch dran, welches Lebensmittel oder auch welches Gericht das war, wo du so gesagt hast, das schmeckt jetzt richtig gut, ohne Fleisch, ohne tierische Produkte. Kannst du dich da noch erinnern? Also als ich es geschafft habe, einen Gulasch zu kochen, der genauso geil, deftig ist und sättigend wie das Original sozusagen, also es war dann damals ein Kartoffelgulasch, da habe ich gedacht, geil, also wisst ihr irgendwann darauf, ihr kommt zu sein, ey, lässt das Fleisch einfach weg und nimmst Kartoffeln und du kriegst diese leckeren, würzigen Aromen durch angebratene Pilze oder überhaupt so dieses Ding anrösten, so Tomatenmark anrösten und all solche Sachen. Da sind ein paar Kleinigkeiten, die man irgendwie wissen muss. Und dann ist dein Essen noch geiler als vorher. Also man hat ja immer so, okay, Gulasch und Rouladen und das und das. Das war bei mir halt damals so. Das ist mein Essen. Und dann versucht das zuerst sozusagen nachzubasteln. Also den Gulasch, den ich gekriegt habe, da war für mich alles Paletti. Da wusste ich, okay, jetzt wirst du wie eine deftige Aromen irgendwo rankriegst und so.

[39:15] Und das hat dir geschmeckt und hatte aber danach nicht dieses ekelhafte Völlegefühl. Also in den letzten Jahren war es bei mir dann tatsächlich so, wenn ich ein Gulasch gegessen habe. Ich habe damit drei Tage zu tun gehabt. So dieses Fleisch, was dann so in deinem Körper irgendwie drin hängt. Es braucht Tage, bis es wieder, bis es verdaut ist. Ja, ja, total. Und mit Anfang 20 hatte ich damit keine Probleme. Da konnte ich dann fressen, blumms, Feierabend, dann war das erledigt. Aber dann so mit Ende 30, wo ich dann schon anständig krank war, eben nicht mehr. Und dann isst du, sag ich mal, Gerichte, die an das erinnern, was du vorher gegessen hast. Und hast aber keinerlei Probleme mehr. Und ganz im Gegenteil, du spürst eine gewisse Vitalität durch das, was du isst. Ja, also viel Gemüse und so. Das ist der totale Hammer gewesen. Denn Buletten.

[39:59] Ich habe halt früher viel Buletten gemacht. Das war so ein typisches Hackfleisch. Meine Frau hat auch total gerne Buletten gegessen. Und dann habe ich irgendwie angefangen so mit Bohnen und das. Und ja, das war alles cool. Das war aber nicht so das Richtige. Dann habe ich dann irgendwann aus Tofu und Reiswaffeln, genau Tofu und Reiswaffeln, das gemischt. Und dann eigentlich original gewürzt, wie man eine Bulette entwürzt, mit Senf, Majoran, Zwiebeln, Salz, Pfeffer, Paprika. Das war's. Eine geile Masse und das ist heute noch für mich so ein totaler Oberknaller. Und jeder, der zu uns irgendwie essen kommt, die wollen immer diese Buletten haben. Mittlerweile macht sie mein Vater besser als ich. Also der macht die Buletten. Ist dein Papa auch vegan geworden? Nee, aber ich sag mal durch mich sind auch meine Eltern, die ernähren sich, denke ich mal, zu 90, 95 Prozent rein pflanzlich. Also Fleisch essen die gar nicht mehr. Aber mal ein Stück Käse oder irgendwie sowas.

[40:53] Ich habe die ganze Familie glücklicherweise damit anstecken können. Das ist natürlich mega, mega cool. Ich glaube aber auch, vor allem deswegen, weil ich es halt nicht... Hingestellt habe, das muss jetzt jeder machen und das Absolute, sondern die haben an mir gesehen, was passiert. Ich habe diese Leidenschaft fürs Kochen entwickelt. Ich konnte meine Mitmenschen, meine Freunde, meine Bekannten wirklich gut bekochen. Warum soll dann einer sagen, da machen wir nicht mit. Alleine äußerlich und die haben ja genau gesehen, was passiert. Dir ging es sehr schlecht und plötzlich geht es dir gut, du hast die Pfunde verloren, du hast keine Entzündung mehr.

[41:28] Gerade bei meinem Vater habe ich eingangs schon gesagt, schon immer ein sportler gewesen war das natürlich auch cool der hat dann durch mich sagt patrick, kennengelernt und dann sitzt also ein fleisch geworden mit vieh vor dir der auch nur pflanzen frisst das war für mein vater natürlich auch total cool zu sehen wenn es auch irgendwie so geht und warum soll man denn nicht machen selbst meine oma damals die war dann muss um die 90 gewesen sein und hat er mir sagen der mensch und aber du brauchst doch mal ein stück fleisch und Aber hat natürlich auch gesehen, wie es mir geht. Und wenn die bei uns auf Feiern war, also meine Oma hatte Darmkrebs mit einem künstlichen Darmausgang und so und die hatte immer Probleme mit der Verdauung. Und die hat irgendwann gesagt, wenn die bei uns war und bei uns gegessen hat, die hat keine Probleme danach. Also das sind so Erkenntnisse auch bei alten Menschen. Das ist der Hammer. Das funktioniert halt wirklich immer. Und so wie du sagst, es muss ja nicht, also ich bin auch nicht so, wie ich sage, es muss jetzt alles vegan und jeder vegan oder so, aber einfach in seine Ernährung mit einbringen. Und zum größten Teil sich vegan ernähren ist meiner Meinung nach das Beste, was man machen kann. Bei mir ist es aus ethischer Sicht, dass ich sage, okay, ich bin veganisch. Aber rein von der Gesundheit her, wenn man sich größtenteils rein pflanzlich ernährt und natürlich frisch und mit gutem Gemüse und nicht irgendeinem Müll, ich glaube, dann kann da nichts schief gehen. Was darf denn heute in deinem Kühlschrank zu Hause nicht fehlen? Ähm...

[42:57] Vor zwei, drei Jahren hätte ich noch Tofu gesagt, aber ich bin mittlerweile ein richtiger Gemüsefresser geworden. Also ich brauche einfach immer viel verschiedenes Gemüse. Also so Blumenkohl muss irgendwie immer da sein.

[43:09] Porree, Tiefkühlerbsen müssen immer da sein. Ja, doch, Räuchertofu, immer so ein bisschen irgendwie eine deftige Sache noch mit dran. Und frische Salate. Also ich bin wirklich ein totaler Salatfresser geworden. Ich brauche jeden Abend wirklich einen schönen, großen Salat. Ich habe so beide zwei, drei Lieblingsdressings. Der eine ist so mit Tahin und so pflanzlichen Joghurt und Knoblauch. Der andere ist ein klassisches Öl, Senf, Agavendicksaft mit ein bisschen Kräutern. Und dann ist eigentlich scheißegal, was du für einen Salat drunter hast, wenn du ein geiles Dressing hast. Viel Frischet und Beeren. Jetzt gerade Erdbeeren. Ich freue mich total. Wenn wir hier nachher den Stecker erzogen haben, dann kann ich hier noch einen Kilo Erdbeeren essen.

[43:52] Wie hat sich denn oder hat sich dein Umfeld irgendwie verändert? Also die Freunde von damals, mit denen du dann deine Buletten, deine Bockwurst, deinen Burger essen warst, gibt es die noch oder hat sich das verändert? Ja, tatsächlich. Also glücklicherweise muss ich sagen, lange her, wenn du mir die Frage vor sieben, acht Jahren gestellt hättest, dann wäre ich da emotional angefasster gewesen. Aber eigentlich kann man sagen, dass sich meine zwei besten und ältesten Freunde damals von mir abgewandt haben. Mit denen habe ich noch eine Band gehabt. Also wir haben damals irgendwie eine Band gespielt über Schlagzeuger.

[44:29] Die konnten es nicht verstehen. Obwohl sie gesehen haben, dass es dir sehr schlecht ging und dass es dir besser ging danach. Ich war für die immer der Extremist und ich schwöre dir Tanja, ich bin nie der Typ gewesen dass ich irgendwo hingekommen bin und gesagt habe das was du machst ist scheiße, so ein Typ bin ich nicht ich habe da eher gar nicht drüber geredet aber die haben mich ja dann gefragt und da fängst du ja natürlich an zu erzählen, und die haben sich alle nur angegriffen gefühlt dann hast du gemerkt, du wirst hier nicht mehr eingeladen da zu einer Grillparty und so ich sag, was soll denn der Scheiß, die wissen nicht was für dich zu essen machen sollen ich sag, musst du nicht du musst für mich auch nichts zu essen machen, ich bring mir selber meinen Scheiß mit oder trinke halt zwei Bier mehr, das ist für mich auch in Ordnung. Weißt du, also ich will überhaupt auch, wollte nie jemandem zur Last feilen, auch nicht mit diesem Thema. Ich habe das für mich gemacht und gut ist, aber das war für die beiden Jungs, wohl zu viel und das hat sich dann damals geschissen gehabt. Gut, scheiß drauf, kann ich heute nach so vielen Jahren sagen.

[45:26] Unsere besten Freunde, wo, ich sag mal, deren Kinder und unsere Kinder auch miteinander groß geworden sind, die haben damals wirklich Probleme gehabt, die wollten mir immer was hinstellen und wussten nicht was und waren, glaube ich, deswegen so ein bisschen sauer. Also gar nicht, da ging es gar nicht um die Sache an sich. Ein bisschen hilflos. Genau. Und wir haben dann immer mitgebracht. Und heute ist das so, eigentlich ist das komplette Buffet, vegan, wenn wir da hinkommen, dass wir irgendwie alles essen können. Und wie gesagt, in den letzten Jahren ist ja so viel passiert. Jeder kennt irgendwo einen Veganer oder der sich hauptsächlich pflanzlich ernährt und so. Und diese Buffets, die ändern sich. Und heute sind die eher stolz drauf. Sie sagen, guck mal, wir haben das gemacht und das gemacht und das gemacht.

[46:07] Das ist schon cool. Meine Mutter hatte sich damals sofort umgestellt. Die hat nur noch vegan gebacken, weil sie sagte, falls ich mal zufällig zu Besuch komme und da ein Kuchen dasteht, dass ich dann auch was essen kann. Und das hat die auch alles so perfektioniert. Weißt du, so die Kuchen, die sie damals gemacht haben, die schmecken heute noch 10.000 Mal geiler und leckerer. Weil gerade natürlich in dem Bereich vom Backen und so waren ja damals sehr viele Kochbücher auf dem Markt. Und ich habe mit der, ich weiß nicht, La Veganista, ob die lieber zu achten, Nicole Justet, war eine der Ersten, die damals so die Bücher draußen hatte. Mit der habe ich auch mal ein Buch zusammen gemacht. Das war so meine Backkönigin. Und da hat meine Mutter sich sozusagen diese ganzen Rezepte irgendwie hergeholt. Und ich muss dir sagen, liebe Nicole, meine Mutter hat es noch perfektioniert. Vielleicht sollte deine Mama mal ein Backbuch reinbringen. Ich kann nur sagen, was das angeht, hat sich ein positives Umfeld entwickelt. Meine Schwiegereltern, die haben anfangs wirklich ein großes Problem gehabt, wo sie gemerkt haben, wir geben unseren Kindern keine Kuhmilch mehr. Da waren die richtig sauer mit uns.

[47:18] Meine Schwiermutter kommt vom Bauernhof und klar, die ist irgendwie mit guter, frischer Milch groß geworden. Die haben da schon ihre Probleme mit gehabt, aber auch die haben spätestens nach einem Jahr, wo die gesehen haben, wie gut es mir geht und dann irgendwann an den Kindern gesehen haben, es passiert nichts. Wir haben gesunde Kinder. Bei meiner Tochter muss ich immer sagen, wo die so 14, 15, 16, 17 war, wo Mädels ja auch mit Akne und so zu tun haben. Meine Tochter hatte das nie. Willst du? Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, als ich vegan, ich hatte immer Probleme mit der Haut, mit so entzündlichen Stellen und habe mich teilweise sehr, sehr unwohl gefühlt. Ich bin nicht ungeschminkt aus dem Haus gegangen, auch noch mit über 30. Und als ich vegan komplett umgestellt habe, ich war vorher Vegetarierin, Jahrzehntelang, und dann habe ich komplett umgestellt auf vegan und es ist alles weg. Also ich kann ungeschminkt aus dem Haus gehen. Ich bin jetzt auch so gut wie ungeschminkt.

[48:16] Und die ganze Akne oder entzündete Stellen, die wehtun, sie sind weg. Und das führe ich auch zurück auf den Milchkonsum. Gar nicht jetzt unbedingt das Fleisch, weil das habe ich eh nicht gegessen, aber es war die viele Milch, weil ich habe dann ganz viel Joghurt gegessen, ganz viel Käse. Und ja, das macht einen Unterschied tatsächlich. Ja, und gerade mit diesen Eiweißen, also es war damals immer so ein schönes Beispiel, Beispiel, also die Muttermilch von einer Kuh, also das, was wir ja sozusagen getrunken haben, diese Kuhmilch, die ist vom Eiweiß her so hoch konzentriert, weil, wenn man sich überlegt, so ein Kälbchen wird geboren und innerhalb von einer halben Stunde steht das auf. Ist halt nicht für uns gemacht. Genau. Es braucht halt Energie, es braucht Eiweiß, also da entwickeln sich zuerst die Muskeln. Guck mal, wir Menschen, wir fangen nach einem Jahr oder irgendwas an zu laufen, weil sich bei uns erst Gehirn und alles entwickelt. Das heißt, Wir brauchen dieses hochkonzentrierte Eiweiß eben nicht und das tierische Eiweiß, was wir zu viel zu uns nehmen, das wirst du genauso gut wissen wie ich, das können wir halt nicht verstoffwechseln, das lagert sich halt irgendwo ab. Da war eigentlich so ein klassisches Beispiel. Alles, was wir zu viel an pflanzlichen Eiweißen zu uns nehmen, wird verdaut und ausgeschieden. Ganz einfach.

[49:32] Ich würde gerne nochmal zurück auf den Punkt, weil wir jetzt viel über vegan, vegan, vegan sprechen, aber ich möchte unbedingt nochmal betonen, dass vegan ja auch nicht gleich vegan gesund heißt, sondern du hast ja deine Ernährungsumstellung nicht nur auf, ich mache jetzt alles vegan. Also wenn man heutzutage vegan wird, kann man ja ganz leicht in den Supermarkt gehen und sich all diese Fertigprodukte holen und dann ist man vegan. Ganz genau so beschissen weiter essen wie vorher. Genau, aber was du gemacht hast, ist ja gut, du hattest gar nicht die Wahl, weil damals vor über zehn Jahren gab es das so noch nicht im Supermarkt. Aber du hast auf vollwertig gesetzt. Du hast, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, Zucker weggelassen, Weißmehl weggelassen, Alkohol weggelassen. Und du hast auch mit dem Rauchen kurz vorher aufgehört, glaube ich. Genau, genau. Du warst ja starker Raucher.

[50:22] Ja, ich habe 70, 80 Zigaretten einfach. Krass, also das ist richtig durchgezogen. Also das muss man noch dazu sagen, dass diese Punkte alle mit einem Haken versehen waren und du nicht einfach umgestellt hast, vegan, ich kaufe, wenn man das heute nachmachen würde, ich kaufe die Fertigprodukte und ich bin jetzt vegan und mir geht es besser. So einfach ist es nicht. Nee, überhaupt nicht. Also so wie du gerade gesagt hast, ich habe dann damals wirklich alles komplett weggelassen. Also heute ist es so, ich esse auch mal wieder Weißmehl und ich trinke auch mal einen schönen Gin Tonic und sowas. Aber du rauchst nicht mehr, oder? Nee, nee, nee, nee, nee. Toi, toi, toi. Also das ist, die Nummer ist, ja genau, toi, toi, toi, die Nummer ist hoffentlich durch. Ich habe vor einem halben Jahr mit einem Kumpel mal eine Zigarre geraucht.

[51:05] Und keine Ahnung, warum wir das gemacht haben. Das war irgendwie so eine Situation. Und beim Qualmen habe ich irgendwie gedacht, so scheiße, Alter, nicht, dass du morgen irgendwie aufwachst und davon mehr haben willst. Es war so ekelhaft, zum Glück. Also ich mag das schon, wenn ich Leute sehe und die rauchen. Ich kann nicht immer verstehen, warum, weil das hat mir immer Spaß gemacht. So eine schöne Kippe im Mund und so war immer was Schönes, aber nee, da will ich nicht mehr hin.

[51:27] Aber damals diese Zeit, um mich wirklich zu gesunden, das sage ich wirklich immer mit 10.000 Ausrufezeichen, da reicht es eben nicht zu sagen, ja, ich mache mal ein bisschen weniger von allem, sondern du musst auf Weißmehl, Zucker, Alkohol einfach auf alles verzichten. Und ganz ehrlich gesagt, wenn man das so ein paar Tage macht, es ist viel einfacher, auf alles eine Zeit mal komplett zu verzichten, als immer irgendwie so ein bisschen. Weil wenn du nur so ein bisschen Zucker isst, also ich merke das bei mir heute, wenn ich ein Stück Schokolade esse, dann will ich mehr. Das ist einfach so. Das ist ein Suchtmittel. Genau. Und wenn ich irgendwie ein Brötchen esse, also ich esse auch wirklich ganz, ganz wenig normales Brot. Und wenn ich sowas mal esse, zwei, dreimal im Monat, ist ja zweifelsohne lecker. Aber dann will ich den ganzen Tag nur noch sowas. Und wenn ich eine Pizza esse, dann will ich den nächsten Tag einen Döner. Na, deswegen einfach mal weglassen und wirklich, wenn man Probleme hat, egal ob man Übergewicht hat, Entzündung oder worin man leider auch immer steckt, wirklich gesund ernähren, Zucker weg, alles was eben hochverarbeitet ist, einfach weglassen.

[52:37] Und man kann eigentlich schon fast sagen, es ist ein Garant dafür, dass sich etwas in deinem Körper positiv, also es ist ein Garant dafür, dass sich etwas in deinem Körper positiv verändern wird. Muss jetzt nicht sein, dass dann immer gleich seine Krankheiten komplett los wird, aber eine positive Entwicklung ist immer da. Und dann kann man auch irgendwann wieder anfangen, wie gesagt, mal hier mal was zu essen, da mal was zu essen und auch mal ein Glas Alkohol zu trinken. Das ist alles überhaupt gar kein Problem. Gift ist nichts weiter als die Dosis. Aber man muss hier oben im Kopf verstanden haben, fuck, wenn ich jetzt drei Tage am Stück aufwache und irgendwie einen veganen Burger von Burger King essen will, bremse, funktioniert nicht. Ich denke, das ist ein wichtiger Punkt irgendwie, wo du sagst, ja, man muss dann im Bewusstsein das irgendwie zu sich nehmen und nicht in, ich trinke jetzt abends, ach, ich weiß gar nicht mehr wie viel, sondern dass man das bewusst genießt und sich darüber im Klaren ist, dass es halt ein Genussmittel ist. Ähm, worauf wollte ich jetzt hinaus? Ach ja, du hast, ähm, in deinem Buch Vegan Body Reset hast du ja mit Leuten zusammengearbeitet, so eine Art Challenge gemacht, die sich, wie, wie viele Tage, 30 Tage? 30 Tage, genau. Ähm, blieb dir dann eine, eine Geschichte besonders in Erinnerung? Also, ähm, die waren vorher nicht vegan, hatten gesundheitliche Probleme, ist das richtig? Oder übergewichtig? Wie, wie genau ist die Story dahinter? Also, ähm.

[54:01] Man konnte sich damals bewerben, der Verlag und wir haben damals einen Aufruf gemacht, wer halt körperliche Probleme hat, im besten Fall natürlich ein Übergewicht, weil das immer am schnellsten zu sehen ist, was da passiert, aber eben auch mit Entzündungen und, und, und. Da haben sich viele Menschen unterschiedlichster Couleur und Krankheitsbildern beworben. Da war unter anderem der Markus Boxer, der es auch mit ins Buch geschafft hat, mit dabei. Der hatte jetzt gar nicht wirklich Übergewicht, aber der hat halt eben gemerkt, der ist nicht mehr so leistungsfähig. Anfang 50 oder Mitte 50 ist nicht mehr so leistungsfähig und irgendwie auch so richtig gut geht es ihm nicht, obwohl er viel Sport macht und und und. Und der hatte sich mit beworben und wir haben damals gesagt, also wir haben den 30 Challenger ausgesucht und von den 30 kommen halt die sechs Aussagekräftigsten mit ins Buch. Und der Markus hat es mit reingeschafft, weil die mussten alle vor Antritt Blutbilder abgeben. Sozusagen, dass man einfach guckt, wo stehen die und wo stehen die nach 30 Tagen. Dass sie auch visuell sozusagen nicht nur spüren, sondern auch visuell sehen, was hat sich verändert.

[55:04] Und der hat an dem Punkt mitgekriegt, dass er einen Diabetes Typ 2 hat. Das war dem nicht bewusst. Und ein anderer, der Rolf, ist mit angetreten, der wusste, dass er Diabetes Typ 2 hat und bei beiden war es nach 30 Tagen halt erledigt, weil dieser Diabetes Typ 2, wissen wir beide, halt vorrangig durch eine schlechte Ernährung eben hervorgerufen wird, aber auch genauso gut und einfach und simpel in den meisten Fällen durch gute Ernährung auch wieder behoben werden kann.

[55:32] Und das war für mich damals total krass. Und der hat immer gesagt, das ist so unglaublich. Also selbst der Arzt, also sein Arzt hat gesagt, das ist ja, sowas hat er noch nie gesehen und nie gehört. Dude, das ist jetzt wahrscheinlich dem geschuldet, weil er sich damit noch nie auseinandergesetzt hat. Aber das sind für mich so die größten Erfolgserlebnisse, wo man einfach sieht, ey, das ist einfach nur der Wahnsinn. Kriegt ja mal Gänsehaut bei sowas, ja. Und die waren alle glücklich und happy. und da waren welche bei, wirklich auch mit viel Übergewicht, die ganz toll abgenommen haben. Und in dieser Challenge, also wir haben das so mit so einer 30-Tage-Challenge gemacht, weil die Menschen brauchen immer irgendwas, wo man sagt, okay, ich mach das jetzt mal 30 Tage. Es ist natürlich nicht so, dass man sagt, nach 30 Tagen, oh, jetzt hab ich das und das geschafft, jetzt kann ich weitermachen wie vorher.

[56:18] Es ist natürlich ganz, ganz wichtig, das beschreibe ich auch in dem Buch, dass du dir in dieser Zeit wirklich bewusst machst, wie du alles dauerhaft eben verändern kannst. In deinem Alltag. Genau. Und dass du nicht nach 30 Tagen wieder anfängst irgendwo, ach komm, mittags der Döner, da ist genug Salat drin, das passt schon. Das kannst du alles mal machen. Aber mit einem anderen Bewusstsein. Das, was wir eben schon hatten.

[56:44] Und du kannst das auch so, wie es da drin ist, dann kannst du auch 60 Tage, 70, 80, 90 Tage durchziehen. Das ist überhaupt gar kein Problem. Also gerade bei diesem Programm ist es, sag ich mal, mit sehr viel Kohlenhydrate reduziert. Das kannst du über eine Zeit mal machen. Also ich verteufel keine Kohlenhydrate, überhaupt nicht. Aber wenn man eben wirklich mal sich gesunden will, von Entzündungen loskommen will, abnehmen will, dann ist es schon mal ganz cool, einen großen Zeitraum, das mal extrem einzuschränken. Und die Erfolge, die sehen wir überall. Wir haben zudem ein Buch in der Facebook-Gruppe damals aufgemacht. Also du kannst dir das Buch kaufen, kannst in die Gruppe mit rein und die Leute, die motivieren sich da halt alle untereinander so ein kleines bisschen und es funktioniert halt wirklich, wirklich, wirklich super. Aber du musst natürlich am Ball bleiben, ganz einfach. Du musst ein Grundverständnis für gutes Essen dabei entwickeln. Das ist das Allerwichtigste. Würdest du sagen, die Anfangszeit ist einfach am schwersten, so die alten Gewohnheiten abzuschütteln, um neue zu schaffen? Wie lange würdest du jetzt sagen, wenn du nach 30 Tagen das geschafft hast, dann bist du auf einem guten Weg oder sagst du, da musst du wirklich drei Monate und dann läuft es von alleine? Was ist so deine Erfahrung? Also ich sage mal, am allerschwersten sind so die ersten drei bis sechs Tage. Das ist wie mit allem. Wenn du sagst, du willst mal keinen Zucker oder hörst auf zu rauchen oder so, sind die ersten drei, vier, fünf Tage immer die allerschwersten.

[58:07] Ähm, ich sag mal, wenn du jetzt, was weiß ich, du hast irgendwelche Schmerzen, du hast ein Übergewicht, du merkst ja, wenn du dich wirklich mal krass an so einem Programm hältst, wie schnell es dir gut geht. Ja, also ich sag mal, nach drei, vier, fünf Tagen merkst du schon so, oh, der Hunger ist nicht mehr gern zu doll, du hast jetzt nicht mehr unbedingt Bock auf was Süßes oder so und das beflügelt ja. Also natürlich ist das alles schwer, auf Dinge zu verzichten, aber du bekommst ja auch ganz, ganz, ganz, ganz schnell positives Feedback vom Geist und Körper, wo man dann sagt, es wird halt immer einfacher.

[58:39] Und nach 30 Tagen... Man sagt immer so vier bis fünf Wochen braucht der Körper, um sich an neue Gewohnheiten oder neue Dinge zu gewöhnen. Dann bist du auf so einem guten Standpunkt einfach zu sagen, ich mache jetzt hier weiter, wenn man einfach es schafft, bestimmte Dinge auszuklammern. Wie, ach, ich bestelle mir jetzt mal schnell einen Burger. Und heutzutage ist es ja wirklich so, wir können überall an jeder Ecke lecker, vegan irgendeinen Mist futtern. Muss man einfach versuchen, auch auszuklammern. Wie gesagt, kann man alles mal machen, aber nach 30 Tagen hast du definitiv ein Grundverständnis dafür entwickelt. Hast du Tipps, wie man da sich selbst motivieren kann, durchhalten kann? Also ich würde wirklich einfach immer sagen, setz dir irgendein Ziel, ist ja völlig egal was. Ja, du willst deine Kopfschmerzen loswerden, du willst fünf Kilo abnehmen oder visualisiere das. Hab einfach so ein Bild vor Augen.

[59:37] Klebt dir so ein Spiegel dein Ziel? Ja genau, fand ich früher total doof, aber es ist so. Mach genau diese Dinge und nimm alles Positive, was in deinem Körper passiert, einfach wahr. Und das finde ich, das ist der beste Motor überhaupt. Wenn du merkst, oh Alter, ich hab halt ein bisschen mehr Energie als gestern, cool, dann kann ich irgendwie morgen noch drei Schritte mehr laufen. Also einfach so seinen Körper spüren, das ist so das Allerwichtigste überhaupt, weil das hast du nämlich die Jahre vorher, wenn du irgendwie in so einem körperlichen Delirium bist, nicht mehr. Du hast nicht mehr auf den Körper gehört. Und das muss man einfach wieder machen und positive Sachen halt einfach wahrnehmen. Ja, das muss man tatsächlich wieder lernen, dieses auf den Körper zu hören. Kinder kommen so, Babys kommen so auf die Welt, die wissen das ganz genau, wann sie Hunger haben, wann sie Durst haben und uns wird das abtrainiert. Ja, das fängt ja damit an, dass wir als Kinder belohnt werden mit Süßkram oder bitte aufessen. Also es ist erschreckend und es ist leider immer noch so. Da kämpfe ich gegen Windmühlen an.

[1:00:42] Auf jeden Fall.

[1:01:12] Sachen auch zu probieren. probieren. Total und also cool, dass du die Kinder nochmal ansprichst. Möchte ich auch nochmal dazu sagen, also wir haben damals unseren Kindern auch wirklich nicht gesagt so, darfst jetzt kein Fleisch mehr essen, also sowas haben wir nie gemacht. Also gerade so dieses erste Jahr. Verbote sind eh kritisch, gerade beim Essen. Und da ich mich selber sehr gut kenne und mir kannst du ja nichts verbieten, aber genau das Gegenteil. Und sollte auch jedes Kind eigentlich machen, das ist gut. Wenn irgendwo Verbote ist doof. Und wir haben dann so das erste Jahr angefangen, okay okay, komm, wir kaufen jetzt keine normale Salami mehr, wir kaufen ein bisschen Bio-Salami. Und das ist dann aber immer weniger geworden. Und nach einem Jahr haben wir den Kindern gesagt, passt auf, hier zu Hause gibt es nur noch rein veganes Essen. Das war aber damals schon ein Punkt, Daniel, da habe ich ja schon wirklich lecker gekocht. Also es war jetzt nicht so, wie die Kinder gesagt haben, was ist denn das für eine vegane Pampe? War halt einfach ein leckeres Essen so, mit Linsenbraten und allem drum und dran.

[1:02:05] Was ihr draußen esst, macht, was ihr wollt. Und gerade mein Kleinster damals, der hat total gerne Bratwurst gegessen und so. Und dann habe ich gesagt, wenn er jetzt draußen bei seinem Kumpel auf einer Kindergeburtstag Bratwurst essen will, dann soll er Bratwurst essen. Weil ich immer gesagt habe, ich möchte nicht, dass meine Kinder irgendwann sagen, Alter, was habe ich für durchgeknallte Hippie-Eltern und trage jetzt mein komplettes Taschengeld zum Dönermann und fresse irgendwie nur noch Fleisch. Ja, das kann ins Gegenteil dann überschwecken. Genau. Zumindest bei unseren Kindern hatten wir Glück, hat das genau so funktioniert, dass dann auch mein Jüngster an irgendeiner Stelle gesagt hat, also schon vor vielen Jahren, mit Sicherheit vor sieben, acht Jahren, ich will das nicht mehr. Ich brauche das nicht und gibt ja irgendwie alles. Wir waren ja noch damals immer, was weiß ich, auf Lebenshöfen unterwegs und so und haben dann halt immer irgendwie gesagt, wenn der Kind mit Tieren gestreichelt hat, natürlich kindgerecht, du diese niedlichen Tiere, leider irgendwann die leckere Bratwurst. Hat irgendwann gesagt, das will ich nicht mehr. Und Kinder sind so schlau.

[1:03:06] Die machen das von ganz alleine, wenn man das auf eine coole Art und Weise macht. Also Verbote sind halt immer doof und scheiße. Ja. Alex, hast du noch zehn Minuten? Wir sind jetzt über der Zeit, aber ich habe noch zwei, drei Sachen vor. Also ich habe gar keine Probleme. Wir können hier zwei Stunden sitzen, ist mir völlig egal, ich mache zwei Teile daraus. Du hast ja eine eigene Kochshow auf YouTube. Oberlecker. Genau. Machst du das in deiner eigenen Küche? Ja, also ich hab zwischen, also 2020, wo.

[1:03:42] Dieses dämliche Corona-Jahr irgendwie war, da konnte auch die Tierrechtsorganisation PETA mit mir nicht mehr drehen, durch Vorschriften und so. Und da hab ich gesagt, ich muss jetzt irgendwas alleine machen, weil ich hatte ein halbes Jahr vorher meine Baufirma verkauft, weil ich komplett 2020 durchgebucht war auf Messen und so und das war ja alles nicht mehr. Da hab ich auch da gesessen, was machst du denn jetzt? Und hab dann gesagt, Dann drehe ich halt bei mir zu Hause. Ich habe mir einen Kameramann gesucht und habe in meiner Küche zu Hause gedreht. Sehr erfolgreich, habe dann eine große Kooperation mit Vegans damals angefangen, war für die, sag ich mal, in ganz Deutschland unterwegs und sind dann damals an die Börse gegangen und habe sozusagen deren Produkte oder anders, Geldgeber, die sozusagen damals für die Aktien Geld geben sollten, habe ich gezeigt, was mit den Produkten alle zu geht und so. Und habe dann einen Kameramann festangestellt und eine Mitarbeiterin festangestellt, die nebenbei meine Bücher so ein bisschen mitgemacht hat, weil ich habe ja alles gleichzeitig gemacht. Und habe dann gesagt, ich muss aus meiner Küche raus, weil das waren mir alle zu nah und zu dicht in meiner privaten Küche. Habe dann meine Garage umgebaut zu einer Showküche und habe dann da drinnen gedreht, also wirklich aus altem Material. ja, ich bin halt leidenschaftlicher Handwerker, alle alleine zurechtgeschustert und hab dann da zwei Jahre drin gedreht.

[1:04:55] Bis vor einem Dreivierteljahr, wo mein Kameramann gegangen ist, oder vor einem Jahr und meine Mitarbeiterin dann auch, weil ihr Freund, der war dann irgendwo in Frankfurt am Main und mein Kameramann, der wollte nach Timbuktu oder was weiß ich nicht, ich hab gesagt, jetzt mach ich alles alleine, hab jetzt seit neun Jahren auf Kamera geguckt, ich mach's jetzt alleine. Bin dann wieder in meine private Küche rein, drehe mittlerweile Mittlerweile komplett alleine, ich schneide das komplett alleine, also bin eine One-Man-Show. Oh krass, ich wollte gerade fragen, wie viele Leute sind jetzt um dich rum? Nee, nee, nee, gar nicht. Also das waren mal viele und es ist jetzt wirklich auf mich konzentriert. Bin damit aber wirklich happy.

[1:05:34] Also ich habe immer gerne Menschen um mich rum, um Gottes Willen. Aber genieße das auch gerade das erste Mal, seitdem ich 21 bin, nur für mich verantwortlich zu sein. Und ich hatte immer Mitarbeiter, jetzt gerade mal nicht mehr. So schön wie das war, ich kümmere mich jetzt um mich und stelle die Kamera auf, wann ich will und schneide meine Videos, wann ich will. Und das ist total cool. Das macht gerade einfach total Spaß. Ja, du klingst glücklich damit. Wo nimmst du denn deine Inspirationen her für neue Rezepte? Weil es kommt ja ständig irgendwas.

[1:06:10] Sechs-Kochbücher, YouTube-Videos. Ich habe einen wahnsinnig großen Hunger. Das ist wahrscheinlich der größte Motor, der größte Antrieb. Ich gehe total gerne einkaufen. Und wenn ich irgendwelche Sachen sehe, keine Ahnung, dann sehe ich einen Blumenkohl und ach Mist, ich habe neulich mal irgendein Video das und das gesehen. den, bau mir irgendwas um und mach mir halt irgendwas Neues oder auch Altbekanntes. Also ich hab jetzt gerade irgendwie ein Video gemacht, so einfach so Klassiker, sowas wie Spaghetti Aglio e Olio oder irgendwie sowas. Also einfach klassische Dinge, die ich da irgendwann zeige. Ich hab einfach immer Bock zu kochen und manchmal hab ich so ein Gefühl und denke, scheiße, was willst du denn jetzt noch zeigen? Hast du irgendwie alles gekocht? Und dann säg eine Aubergine und denke, oh ja, cool. Du hast noch nie gezeigt, wie ein veganer Backfisch geht oder mal ein schöner arabischer Aubergine-Dip. Also das kommt halt einfach. Ich habe halt Bock auf Essen. Das ist wahrscheinlich meine beste Motivation. Mit Sicherheit, da kommt die Leidenschaft her.

[1:07:09] Hast du denn mittlerweile wieder Zeit für Sport? Ja, also das seit anderthalb Jahren mache ich wieder intensiv. Also ich habe bei mir hinten auf dem Grundstück so ein kleines Holzhaus. Das habe ich umgebaut. Da steht alles mögliche, also ein Zuchtturm drinnen und Boxbirne, weil meine Jungs halt auch ob BD Sportler sind und BD Kampfsportler, haben wir hinten auf dem Grundstück so einen kleinen Sportort sozusagen. Das ist total cool. Und außerdem mache ich morgens, wenn ich mal keinen Sport schaffe, mache ich morgens immer 100 Liegestütze, also zwischen 100 und 150 Liegestütze. Ich bin gerade total stolz, dass ich 15 schaffe. Ich konnte vorher keinen einzigen. Du und Ole, Mist, dein letztes Jahr.

[1:07:49] Habe ich irgendwie gesagt so, fängst wieder mit Sport an, hat aber nicht so richtig Zeit. Dann gesagt, ich mache mal ein paar Liegestützen. Und da habe ich gedacht, ich mache jetzt, 20 Liegestützen werde ich ja wohl schaffen. Bin runtergegangen und habe drei gemacht. Und habe gedacht so, was? Fühle ich mich jetzt besser, danke. Und dann habe ich gesagt, nee, das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Dann habe ich einfach Liegestützen trainiert. Das geht ja ganz schnell. Wenn du einen gesunden Körper hast, du baust ja relativ schnell wieder Kraft auf. Aber auch ganz schnell wieder ab, wenn du nicht dran bleibst. Das sogar noch schneller. Ja. Und jetzt mache ich gerade so, wie ich Bock habe, zwischen 100 und 150 Liegestütze, also immer innerhalb von 10 Minuten so in der Wahlweise und das ist total cool. So die ersten 40, sag ich mal, sind wie eine Feder. Das ist ein geiles Gefühl. Boah, Alter. Ich rufe dich an, wenn ich 40 habe. Okay, gut, jetzt habe ich ein Ziel. Also das heißt, das ist so deine Routine morgens, noch vorm Frühstück oder wie, funktioniert so ein Alex-Tag Was hast du für feste Routinen? Also ich sag mal, ich stehe morgens so fünf, halb sechs auf.

[1:08:54] Früher bin ich noch früher aufgestanden, wo ich noch meine Baufirma hatte. Also bin ich immer halb fünf aufgestanden und jetzt so fünf, halb sechs und das ist für mich schon wirklich spät. Da hauen dann meine Jungs ab auf Arbeit und die will ich halt morgens immer nochmal sehen. Von daher wecken die mich dann. Meine Frau ist dann schon wach und hat für die Frühstück gemacht. Dieses Lehrerin muss halt irgendwie auch früh aus dem Haus. Dann nehme ich mir meinen Hund so gegen sechs. Geh mit dem eine Stunde spazieren. Du hast noch keinen Kaffee getrunken? Nee.

[1:09:21] Komm dann wieder, dann trinke ich ein Käffchen in aller Ruhe.

[1:09:26] Dann kicke ich kurz, was heute so anliegt, sortiere mir kurz meinen Tag und dann mache ich meinen Sport.

[1:09:32] Das mache ich vor dem Frühstück und ich sage mal, das geht dann so bis neun Uhr und dann mache ich mir in aller Ruhe mein Frühstück. Seit einem halben Jahr ist das, mag jetzt vielleicht langweilig sein, aber ich habe immer so ein halbes Jahr mein Lieblingsfrühstück. Das esse ich dann, bis es mir überwürtet ist, veganer Skier. Und da mache ich mir ein bisschen Proteinpulver drunter und Haferflocken, Nüsse, Erdbeeren gerade zur Zeit. Also alles, was so Obst, was halt gerade Saison hat. Und das esse ich dann morgens. Und dann mache ich mich an den Rest meiner Arbeit. Und das sind, sag ich mal, angefangen von Videos schneiden. und manchmal sitze ich abends da und kann dir gar nicht genau sagen, was ich gemacht habe, weil da kommt hier eine E-Mail und da irgendwie ein Telefon anruft. Das kenne ich, solche Tage hasse ich. Ich hasse, ja, weil eigentlich bin ich jemand, ich habe früher große Flächen gepflastert oder Sachen gebaut. Oder hast du gesehen, du hast was geschafft. Genau und habe vor allem immer ein Feedback von Menschen gehabt, die abends nach Hause gekommen sind, sich gefreut haben und so. Das ist wirklich eine Sache, muss ich sagen, das fehlt mir richtig, richtig doll. Eigentlich brauche ich so dieses Agieren mit mit Menschen irgendwie, das ist im letzten Jahr relativ wenig geworden, aber gut, das ist nun mal diese Art von Arbeit, je schulde, drehst halt YouTube-Videos, schreibst halt irgendwie Kochbücher, also wie du vorhin gesagt hast, ich hab mittlerweile sechs Kochbücher, da hängst du halt mit deinem Kopf irgendwo an dem Rechner oder machst Fotos oder probierst hier was aus.

[1:10:57] Und hab dann oftmals die Gefühl, scheiße, du hast irgendwie nichts gemacht, also für mich oftmals irgendwie unwohl, aber gut, ist so wie es ist, keine Ahnung, was ich in fünf Jahren mache, vielleicht entwickelt sich ja auch in meinem Bereich wieder irgendwas Neues. Ich weiß es nicht, ich bin total offen.

[1:11:10] Das heißt, weißt du, was so im nächsten, wir haben ja jetzt halb Jahr, was so im nächsten halben Jahr passiert? Gibt es da irgendwas, was ansteht oder was du irgendwie noch gerne von deiner Liste streichen möchtest? Ähm, Ich will auf jeden Fall, jetzt steht ja der Sommer vor der Tür, das erste Mal in meinem Leben oder meinem Arbeitsleben möchte ich mal wirklich sechs Wochen am Stück freimachen. Ich produziere gerade wie so ein Blöder irgendwie vor, weil meine Frau, wie gesagt, ist Lehrerin, die hat immer sechs Wochen im Sommer irgendwie frei und ich will das mal mitmachen und ich will in diesen sechs Wochen irgendwie zwei Wochen mit dem Motorrad los. Alleine habe ich auch noch nie gemacht. Du hast noch nie alleine verreist? Nee. Das ist großartig. Ich bin jemand, Tanja, auch wenn man nicht von mir denkt oder wenn ich den Leuten erzähle, denken die, was du, ich bin ja der Renz schon sein ganzes Leben lang vor sich weg. Immer so Momente, wo ich alleine bin, bin ich irgendwie wieder woanders oder lenke mich anders ab. Merke aber seit Jahren, ich muss das irgendwie machen. Du musst aus deiner Comfortzone mal raus. Genau. Und ich weiß nicht, was da auf mich einprasselt. Ich habe immer irgendwie das Gefühl, da prasselt irgendwas auf mich ein, wo ich gar keinen Bock habe, mich damit auseinanderzusetzen.

[1:12:24] Aber ich bin jetzt auch 44, was jetzt noch nicht alt ist. Aber ich möchte nicht irgendwie mit 70 dastehen und sagen, Alter, du hast das nie gemacht. Und dann kommen bestimmte Dinge und dann kann man es ja nicht mehr. Ich will das jetzt machen. Wo das hingeht, das weiß ich nicht. Also eigentlich will ich losfahren. Und ob ich, sag ich mal, in Brandenburg bleibe oder in Mecklenburg oder ob ich früher fahre nach Dänemark, Schweden, Norwegen, keine Ahnung. Ich stelle mir das so vor, ich will losfahren. Und wenn ich halt rechts abbiegen will, fahre ich rechts. Und wenn ich irgendwo anhalten will, dann halte ich an. Das ist meine Vorstellung. Was es nachher wird, Tanja, keine Ahnung. Nein, das wird genau so. Also ich meine, mit deiner Kraft und deinem Mut, mit dem Zelt dann? Ja, also das Zelt soll auf jeden Fall hinten rauf und mein Rücken ist nicht mehr der allerbeste durch meine handwerkliche Tätigkeit und der Weg einfach gucken, ob das noch funktioniert. Ja, du und wenn nicht, Mann, dann irgendwo beim Bauernhof geklingelt oder irgendeine Pension, irgendwie sowas. Und arbeitsmäßig...

[1:13:22] Kann, darf und möchte ich wahrscheinlich auch noch nicht allzu viel darüber verraten, aber ich sag mal, ich bin ja Autor und Kinder liegen mir am Herzen und ich schreibe gerne Rezepte und wer jetzt vielleicht eine Idee hat, also nächstes Jahr wird noch was kommen. Das klingt ganz wunderbar. Ich bin sehr gespannt. Das ist auch ein Thema, was mich sehr, sehr interessiert, wo ich für brenne. Alex, ich habe jetzt hier nur ein kleines Glas mit Zetteln drin. Zieh doch mal einen Zettel und sag was dazu. Na, mit den dicken Pfoten hier. Ist das einer hier, ne? Ja. Kannst du meine Schrift lesen?

[1:14:07] Gewürze. Steht Gewürze drauf. Ich bin jemand, ich habe sehr wenig Gewürze zu Hause. Das hätte ich jetzt nicht gedacht. So, das denkt jeder. Bei mir denken die Leute immer, die ziehen den Schrank auf und erwarten 10.000 Gewürze. Das ist eine riesen Gewürzschublade. Nee, überhaupt gar nicht. Ich bin tatsächlich jemand, ich sage mal, ein gutes Essen, dafür brauchst du keine 100 Gewürze, sondern ich sage mal 6, 7, 8, mit denen du umgehen kannst. Also klar, Salz, da habe ich immer ein schönes Meersalz und ein geräuchertes Salz. Also ein geräuchertes Salz ist für mich aus meiner Küche… Also Kalanamak. Nee, nicht Calanama. Calanama ist ja diese Stiefelhaltige Salz. Achso, jetzt habe ich es verwechselt. Es gibt eine Rauchsalz. Das ist Salz, es ist geräuchert und wenn du das aufmachst, das riecht wie Salami, wie Bratwurst. Also das ist krass, das Zeug. Dann habe ich schwarzen Pfeffer, bunten Pfeffer und dann habe ich diese Klassiker wie Thymian, Majoran, Oregano, Paprikapulver, Edelsüß, Geräucher. Auch diese Rauchpaprika-Geschichte. Genau, sowas. Und im Großen und Ganzen, Es ist das schon gewesen. Dann kommt Kurkuma und Kreuzkümmel und sowas. Also ich sage mal, vielleicht zehn Gewürze.

[1:15:22] Und mit denen weiß ich sehr gut umzugehen, sage ich mal. Und alles andere kommt durch gute Zutaten, kommt durch viele verschiedene Kräuter. Und ich kriege auch mal irgendwo ein Gewürz mitgebracht. Wenn einer in Afrika ist, dann bringt er mir, mein Schwiegervater hatte mir letztes Jahr Cantalupe, irgendwie so ein Gewürz mitgebracht. So eine Gewürzmischung. Genau. Dann nehme ich das und schmeiße das an die Gemüsepfannen. Alle Dude. Aber du wirst mich nie sehen, dass ich irgendwelche abgefahrenen Sachen kaufe. Es sei denn, ich habe irgendwo einen direkten Zugang, dass ich irgendwo bin und dann zeigt mir das jemand und dann schmeckt mir ein Essen gut und dann kaufe ich das mal. Aber mein Essen ist wirklich so simpel wie möglich erhalten, einfach mit guten Komponenten, mit viel, viel frischen, guten Kräutern. Und dann sage ich, lieber ein paar Gewürze weniger, aber mit denen musst du wieder umgehen können. Okay. Hast du einen eigenen Kräutergarten zu Hause? Ja, einen kleinen. Wir waren mal in einer Terrasse, schön gemauert mit Natursteinen. Das ist ein großes Petersilienbeet, also bestimmt so anderthalb Quadratmeter. Ein Blatt Petersilie ist für mich, also es vergeht kein Tag ohne viel, viel, viel, viel Blatt Petersilie. Isst du die so im Strauß? Die esse ich, knabber ich gerne so und mache gerne Petersiliensalate und so was. Und wenn ich irgendwas mache, da kommen halt immer tonnenweise an frisch gehackter Petersilie ran.

[1:16:46] Rosmarin, Thymian, Minze, Salbei. Ja, ich liebe Salbei auch wirklich einfach mal. Essen das die Schnecken nicht gerade dabei? Ich muss meinen Salbei entfernen, weil der leer gefuttert war von den Schnecken. Ich lege Salatgurke daneben, weil Salatgurke mögen sie noch lieber als alles, was an Kräutern irgendwie wächst. Was für ein Megatipp, okay. Und du kriegst oftmals im Discounter oder was weiß ich nicht, liegen so angegangene Gurken, die irgendwie aussortiert sind oder was weiß ich, die nehme ich mit für die Schnecken, bumm, schneide die auf, lege die daneben, weil Salatgurke lieben Schnecken über alles und dann hast du keine Probleme mehr. Gib denen einfach was, was sie noch lieber mögen als das, was da ist. Okay, ja, das klingt sehr gut. Magst du noch einen Zettel ziehen? Ich ziehe noch einen. Mal kippen. Schick mir meine dicken Pfoten, ihr kriegt es ja schwer aufgemacht. So, Fasten. Oh ja, schöne Geschichte, bevor ich vegan geworden bin, also schon in der Zeit, wo es mir so beschissen ging, bin ich an eine Heilpraktikerin geraten, die sagte so, wir fasten jetzt mal. Das war eine sehr coole Erfahrung. Das waren, ich glaube, drei Wochen. Also es war kein, dass ich gar nicht gegessen habe, sondern dieses Basenfasten. Also nur Obst und Gemüse und einmal am Tag irgendwie eine Brühe und eine Suppe, aber nicht gesalzen und ohne Öle, ohne Fette und so.

[1:18:10] Das war mega krass irgendwie zu sehen. Ich habe immer gedacht, ich verhungere oder so. Und nach zwei, drei Tagen hast du gemerkt, was dein Körper für eine Energie sozusagen kriegt. Also dass er aus den Reserven sozusagen, aus den Fettreserven, wo ich ja mehr als genug von hatte, seine Energie zieht und auch an der Stelle schon gemerkt hat, okay, Ernährung macht ja auch was mit deinem Körper. War eine sehr coole Erfahrung und ich sag mal zum Ende hin, kurz vor Ende drei Wochen. Oh, drei Wochen hast du gefastet. Und habe damals auch irgendwie 15 Kilo abgenommen. Die hatte ich danach ganz schnell wieder drauf, weil ich eben nicht geschnellt habe, okay, du musst jetzt bestimmte Dinge irgendwie ändern. Aber was ich damals krass fand oder jetzt im Nachhinein betrachtet krass ist, ich habe an irgendeiner Stelle denn wieder Hunger gekriegt auf deftige Geschichten. Aber komischerweise nicht auf Fleisch, sondern ich habe damals Heißhunger auf Falafel gekriegt. Und ich habe überall vor mir knusprige Falafel vor mir. ihr sehen. Also es war gar nicht das Fleisch, wo ich damals immer gedacht habe, so boah, ich bin so ein totaler Fleischwasser oder so. Das kann ich zum Fasten sagen. Wollte auch immer schon mal einen Wasserfasten mal ausprobieren.

[1:19:25] Das heißt, du trinkst dann nur, das einzige, was du zu dir nimmst, ist Wasser. Besonderes Wasser? Naja, also wir trinken sowieso gutes, gefiltertes Wasser. Also das steht noch mal an. Das will ich nochmal machen. Weil ich glaube, das ist eine sehr coole Nummer für den Körper. Aber auch hart. Absolut. Das bedeutet ganz viel Durchhaltevermögen. Das isst du gerne.

[1:19:53] Ich habe noch eine Überraschung für dich. Vielleicht, ich muss kurz was holen. Vielleicht ziehst du einen dritten letzten Zettel, erzählst und ich hole das. So, und auf dem dritten letzten Zettel steht Kaffee, ey, klasse. Ich liebe Kaffee. Schwarz, schön dunkel, ohne Zucker, ohne Milch, klar, schwarzer Kaffee. Den lieb ich sogar kalt, gerade jetzt, wo es so schön warm ist draußen mit einer leckeren Kugel veganem Vanilleeis, auch richtig, richtig lecker. Und Kaffee hilft tatsächlich auch beim Abnehmen. Also wenn du so ein großes Hungergefühl hast, dann betäubt das, würde ich auch immer so beschreiben, so ein kleines bisschen dein Hungergefühl.

[1:20:44] Kaffee liebe ich. Außerdem hat das immer so, jetzt wird hier irgendwie aufgedeckt, ich kann ja nicht mehr reden. Und Kaffee hat immer so was Gemütliches. Denke ich auch gerne an meine Kindheit, wenn früher so der Kaffeetisch gedeckt wurde. Und früher wurde Kaffee ja noch anders zelebriert als heute. Da wurde der manchmal noch ein zweites und ein drittes Mal gefiltert, weil er eben nicht in Hülle und Fülle da war, wie es heute ist. Ja, das kann ich zum Kaffee sagen. Und jetzt steht Essen da. Ja, jetzt muss ich dich, also zum einen schließt sich jetzt der Kreis, weil es geht um Eiersalat vegan. Und zum anderen muss ich dich enttäuschen, weil ich habe Weißbrot einfach, um den Geschmack des Eiersalates nicht irgendwie zu beeinflussen. Sonst hätte ich noch irgendwas Vollkorniges geholt. Hiermit bewerbe ich mich als Produkttesterin, falls deine Kollegin mal nicht kann. Weil ihr wollt es ja einführen. Und deswegen habe ich mir überlegt, ihr hattet jedenfalls im letzten Podcast darüber gesprochen. Und das fand ich so cool, dass ich gedacht habe, wir machen heute einen Test. Du hast einen Teller, ein Messer, ich habe abgefüllt, die Originale habe ich natürlich auch mit, Schälchen Nummer 1 mit einem veganen.

[1:21:53] Eiersalat. Also das sind jetzt alles gekaufte? Das sind alles gekaufte, drei unterschiedliche natürlich. Und wir bewerten die jetzt. Das sind nur drei, weil ich wollte das jetzt nicht hier unnötig in die Länge, weil man hört uns ja nur, man sieht uns es nicht. Das riecht auch schon, also du kannst mal dran riechen. Also rein die Optik ist ja schon.

[1:22:15] Krass unterschiedlich. Es geht ja mal einfach her. Also es geht ja hier wirklich von sehr Kurkuma-Senf-farblich lastig. Das ist richtig. Also die beiden hier, Nummer zwei und drei, die sehen tatsächlich aus wie Eiersalat, so von der Farbe her. Ich mache mal ein Foto, das kann ich dann später auf Instagram posten. Auf jeden Fall. Dann sieht man wenigstens ein bisschen. Das, was jetzt am wenigsten lecker aussieht, riecht auf jeden Fall am intensivsten. Ich fange damit mal an hier. Ja, fangen wir mit Nummer eins an. Und der ist auch nicht so schön, also ja, das ist eher wie so ein dünner Aufstrich, würde ich jetzt fast sagen. Also optisch finde ich den gar nicht ansprechend, muss ich sagen. Ich mache mal mit. Da ist auch mein Lieblings-Eiersalat dabei. Ja, also das schmeckt. Das riecht gar nicht nach Eiersalat, ne? Also da fehlt auch wirklich so geschmacklich eine Eikomponente, würde ich sagen. So, jetzt die Nummer 2. Also sie sieht ein Hammer aus, muss man sagen. Riecht gut.

[1:23:28] Also die 2 ist von der Konsistenz her fester. Hell mit Schnittlauch. Schnittlauch haben, glaube ich, alle drin. Wobei Nummer 1 sehr welk aussieht. Also der schmeckt echt gut. Und der sieht auch aus wie einer. Man hat da so gelbe Stückchen und weiße Stückchen. Und der schmeckt auch wirklich, wirklich gut. Also Nummer 3 würde ich jetzt mal rein optisch sagen, hat die krassesten optischen Ei-Anteile drin und ist auch wirklich am richtig grob. Schnittlauch. Sieht ein Hammer aus. Äh.

[1:24:06] Und ist mein heutiger Testsieger, ja. Nummer drei. Okay. Ich hole gleich die Originale raus. Ich liebe wirklich Eiersalat. Meine Söhne auch. Das wusste ich nicht, aber du hast den Podcast angefangen mit Eier. Wie viel Eiersalat du früher gegessen hast? Jetzt rede ich mit vollem Mund. Also zwei und drei sind beide wirklich gut. Und drei ist mein... Also drei ist der von Aldi und der günstigste. Krass. Ist das jetzt richtig? Ja, ja. Ja, das habe ich richtig. Und ich finde es wieder mal ein Hammer. Das ist jetzt wirklich, also ich wusste ja jetzt wirklich nicht, was was ist. Und das ist ja von Aldi, ne? Genau, das ist der Veganer Feinkost Mix Brot auf Strich wie Ei Schnittlauch auf Strich von Aldi. Das ist alles 150 Gramm und der von Aldi kostet 1,19 Euro. Es ist natürlich ein Fertigprodukt, da steht ja jetzt ganz viel drauf. Das ist auf jeden Fall mit Kichererbsen-Protein. Ja, ich gebe das mal in die Hand. Das ist also der Testsieger. Dein Testsieger. Und mein liebster Salat ist der Nummer zwei von Rewe. Meistersalat Walter Pops für 1,99.

[1:25:24] Und den wir zuerst probiert haben, wo wir gesagt haben, der riecht auch gar nicht nach Eiersalat. Und ich finde, der schmeckt auch nicht nach Eiersalat. Und die Konsistenz, also der spricht mich weder optisch an, noch geschmacklich, muss ich sagen. Das hat am wenigsten mit Ei zu tun, definitiv. Das ist von der Bio-Company und am teuersten von Greenheart. Also ich habe es bei der Bio-Company gekauft. Von Greenheart, Eifreisalat für 2,19. Das ist auch der teuerste. Krass. Ja. Also es gibt ja auch, also wir kaufen immer die, ich habe den noch nie gegessen hier von Aldi, noch nie. Wusste gar nicht, dass die das haben. Ich kaufe immer die Eigenmarke von Aldi. Edeka. Genau, die Eigenmarke von Edeka. Der ist irgendwie ein Euro 9, Euro 29 oder so. Und der schmeckt auch richtig, richtig lecker. Aber der von Aldi hier, vielleicht ist das ja auch alles aus ähnlichen Farben. Das ist ja My Way mit V Way. Aber wie gesagt, Meistersalat und die schmecken alle beide richtig gut, aber mein Favorit ist die 3. Richtig schöne, große, weiße, gefakte Eierstückchen. Danke, ey. Flingt total cool. wahrscheinlich so ein Produkttester werden. Also du könntest den ganzen Tag lang machen. Ich wäre absolut dabei. Ich finde das so spannend. Und ich esse alles, was vegan ist. Es gibt nichts, was ich nicht esse und probieren würde. Also ich bin dabei, Alex. So.

[1:26:47] Meine Bewerbung ist raus. Ich danke dir für deine Zeit. Es hat mir riesen viel Spaß gemacht, dass du uns so einen Einblick auch mir und uns, meinen HörerInnen, so einen Einblick gegeben hast in deine Geschichte. Und hoffentlich auch anderen irgendwie Kraft und Mut gibst, das mal auszuprobieren. Dabei geht es nicht nur um Übergewicht, sondern es geht natürlich auch um präventiv, wenn man sich einfach gesünder ernähren möchte oder wenn man irgendwelche Wehwehchen hat. Mir würde man vielleicht auch nicht ansehen, dass ich Wehwehchen habe. Aber habe ich. Ja, die haben wir nun mal in unserer Gesellschaft. Wir sind ja auch fast ein Jahrgang. Die kommen. Aber man kann das besser aushalten, wenn man sich gesund ernährt und ein gesundes Leben führt. Auf jeden Fall. Vielen Dank, Alex. Ich danke auch, Tanja. Hat mir Spaß gemacht und vielleicht bis zum nächsten Mal.

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