#39 Kinderträume und Gründergeist: Der nachhaltige Kids Store von Pia und Teresa
Shownotes
In dieser Episode spreche ich mit Pia Erpenbeck und Teresa Benndorf, den Gründerinnen des Kids Store in Potsdam. Die beiden Freundinnen haben sich vor kurzem selbstständig gemacht und erzählen mir ihre spannende Geschichte. Wir tauchen ein in die Herausforderungen und Freuden der Selbstständigkeit und erfahren, wie es ist, einen regionalen Laden in Potsdam mit einem besonderen Konzept zu eröffnen.
Ein zentrales Thema ist dabei die Nachhaltigkeit. Pia und Teresa bieten nicht nur Second-Hand-Kleidung, sondern auch nachhaltige, neu produzierte Kinderwaren an. Sie haben ein Konzept entwickelt, das auf die Bedürfnisse moderner Familien eingeht und setzen dabei auf ein offenes, geschlechtsneutrales Warenangebot.
Auch die Balance zwischen Beruf und Privatleben, der sogenannte Mental Load, kommt zur Sprache. Die beiden erzählen darüber, wie sie den Alltag mit Kindern und den Betrieb des Ladens organisieren und welche Unterstützung sie dabei erhalten.
Freundschaft und Geschäft – geht das gut? Pia und Teresa kennen sich erst seit einem halben Jahr und berichten, wie sie es geschafft haben, innerhalb kürzester Zeit ein erfolgreiches Geschäftsmodell zu entwickeln.
Lass dich von ihrer Leidenschaft und ihrem Enthusiasmus anstecken und erfahrt, wie sie ihren Traum vom eigenen Laden verwirklicht haben.
Kids Store Second Hand Kinderladen in Potsdam: Kids Store Potsdam GbR Teresa Benndorf & Pia Erpenbeck Dortustraße 3, 14467 Potsdam , Deutschland
Kids Store online: https://kids-store-potsdam.de
Instagram https://www.instagram.com/kidsstore_potsdam/
Neue Produkte im Kidsstore Laden von: The Cotton Island Kindsgut Rammelaartje Sweetart by aw art Dim Shop (Union Hilfswerk Berlin) Peek a Beau
WOCHENTIPP: Shoppen im Kids Store :) Neuer Podcast: Talk the life Podcast von Cloudy Zakrocki Vegane Rezepte von Zucker & Jagdwurst: https://www.zuckerjagdwurst.com/de
Dieser Podcast lebt von positiven Bewertungen. Freue mich daher nen Kullerkeks, wenn du mir eine Bewertung dalässt <3!
Gibt es Themen, die dich interessieren und du in meinem Poddi gerne hören möchtest? Schlag es mir gerne auf Instagram als DM vor <3.
Dieser Podcast ist von Tanja Blum @simplybloom Vegane Ernährungsberaterin und Redakteurin
Instagram: @simplybloom.de https://www.simplybloom.de
Transkript anzeigen
[0:02] Ich freue mich total, heute zu Gast zu sein. Heute bin ich nämlich mal Gästin und zwar im Kids Store in Potsdam bei Pia Erpenbeck und Teresa Benndorf. Die beiden haben gerade ein Geschäft hier eröffnet und wir erzählen über Selbstständigkeit, über Nachhaltigkeit, was für Produkte hier angeboten werden, warum die beiden sich selbstständig gemacht haben. Ja, herzlich willkommen in meinem Podcast, Schelise in Karne. Und danke, dass ich bei euch zu Gast sein darf. Pia, magst du dich einmal vorstellen? Ja. Hallo, ich bin Pia. Ich bin Mama von zwei Kindern im Alter von fast zwei und fünf. Ich komme ursprünglich aus der Nähe von Osnabrück und wohne jetzt seit 2017 in Potsdam. Und ich liebe diese Stadt sehr und freue mich jetzt auch natürlich, dass ich mich durch den Laden hier noch ein bisschen mehr etabliert habe.
[0:57] Genau, hallo, ich bin Theresa. Ich bin Mama von einer dreijährigen Tochter und ich komme ursprünglich aus Berlin, gar nicht so weit weg. Und genau, bin seit 2019 jetzt in Potsdam und ähnlich wie Pia bin ich hier mit der Stadt total verwurzelt und freue mich, dass das jetzt auch durch den Ladenwitz nochmal sozusagen etwas fester geworden ist, sozusagen meine Bindung nach Potsdam. Ihr habt ja ganz frisch gegründet. Wie alt ist der Laden jetzt? Am 1.6. haben wir aufgemacht, also seit zweieinhalb Wochen. Und ihr hattet ja sicherlich einiges an Vorlauf. Erzählt doch mal eure Geschichte. Wie kam es überhaupt dazu, dass ihr euch hier selbstständig gemacht habt? Es ist ja auch wahrscheinlich nicht ohne hier in der Innenstadt. Ihr sitzt ja direkt dort durch Straße 3 ist der Store.
[1:50] Findet man da so easy peasy einen Laden? Habt ihr jahrelang gesucht oder wie war das? Ja, nee, gar nicht. Also es war eigentlich so, wir haben uns ja auch erst seit etwas über einem halben Jahr kennengelernt. Also es ist noch gar nicht so lange her. Wir kennen uns ja aus der Kita unserer Kinder. Ah, genau. Und wir hatten zu dem Zeitpunkt beide beruflich so ein bisschen, waren wir beide ein bisschen auf der Suche und war noch nicht so ganz angekommen bei dem, was wir eigentlich machen wollten. Und ich glaube, im Kopf hatten wir beide immer diese Selbstständigkeit. Sein eigener Chef zu sein, war schon immer so der Traum von uns. Das hat uns von Anfang an verbunden. Ja, genau. Da haben wir auch viel immer drüber erzählt bei unseren Treffen und auch so ein bisschen, was man machen könnte. Genau. Was für einen beruflichen Background habt ihr denn? Ich komme eigentlich aus dem Marketingbereich. Genau, und ich aus dem Einkauf. Ich war 13 Jahre bei Zalando-OT. Warst du eine perfekte Kombi, oder? Das haben wir uns dann auch gedacht. Und wie es zu diesem Laden kam, war eigentlich auch durch einen Aufruf von Potsdam mit Kind. Kann man so sagen. Genau, genau. Das war Anfang März, da gab es diesen Aufruf. Der Kidstore, der ja schon seit 23 Jahren bestand, sucht neue Inhaber oder Inhaberinnen.
[3:13] Und das hatte ich Pia geschickt, Screenshot gemacht vom Handy und Pia geschickt und habe nur geschrieben, ach, auf sowas hätte ich ja mal richtig Lust, wenn nur die Öffnungszeiten nicht wären, weil ich habe jahrelang auch bei Esprit gearbeitet und ich war jetzt so sechs Tage Woche Samstag offen. Ich war damals sehr froh, endlich wieder ein Wochenende zu haben tatsächlich, und deswegen war ich da etwas zwiegespalten, habe aber gemerkt, da habe ich irgendwie Lust drauf. Ja, und ich habe es erst mal zur Kenntnis genommen, habe gar nicht so viel dazu gesagt und habe auch gesagt, ja, ich verstehe mit den Öffnungszeiten und so. Ich war auch immer eher so erst so ein bisschen in Richtung Kaffee. Also ich hätte mir irgendwie so ein eigenes Kaffee auch mal so vorstellen können. Ja, dann habe ich das aber erst mal sacken lassen und dann haben wir uns aber später auf einen Kaffee getroffen und dann habe ich das nochmal thematisiert und habe gesagt, ach, Theresa, du bist ja auch ein Kaffee-Königin.
[4:07] Zusammen machen, weil wir dann die Öffnungszeit natürlich auch gut abdecken können, zu zweit und dann ging es los, ne? Im Kopf. Und dann ging es im Kopf los und dann habe ich gesagt, Mensch, lass uns doch vorbeilaufen, weil es ist ja nun mal alles sehr nah beieinander, hier in Potsdam, in der Innenstadt vor allen Dingen. Und ja, dann sind wir hingegangen und die, ehemalige Inhaberin hat uns auch gleich sehr offen empfangen und sie wusste wahrscheinlich auch, dass wir so potenzielle Ja, also ich glaube, wir haben auch den Laden so angeguckt, als als, ja, also nicht als Kunde, so direkt auf die Ware geguckt. Ihr habt euch erst mal gar nicht zu erkennen gegeben. Ihr seid erst mal nur reingeguckt. Genau. Und sie ist dann recht schnell so ein bisschen mit der Tür ins Haus und hat dann irgendwie gesagt, ja, wollt ihr den Laden haben? Ja. Wir haben ein bisschen rumgestammelt, und haben uns so ein bisschen noch mit ihr über die Eckdaten unterhalten und sind dann mit dem vollen Kopf raus und erst mal essen gegangen und Und haben das erst mal sacken lassen. Genau. Und dann haben wir aber auch relativ schnell erst mal gesagt, unsere Männer müssen natürlich mit an Bord sein. Genau. Ihr braucht ja Support. Wir brauchen ja Support. Ein Backup. Total.
[5:18] Also natürlich finanziell und auch mit den Kindern. Ja. Einfach. Ja, ich glaube, wir haben so abgesteckt. Ich glaube, uns war wichtig, wie sieht unsere Work-Life-Balance aus? Ticken wir da ähnlich? Weil zu dem Zeitpunkt, wir kannten uns ja auch noch gar nicht so lange. Also ich glaube, wir wussten natürlich, dass wir eh nicht ticken. Aber es war schon wichtig, nochmal zu wissen, okay, wie siehst du das? Also wie sehe ich das? Damit wir das irgendwie auch ganz klar, wir haben ganz schnell gesagt, okay, wir waren schon sehr im Detail auf einmal. Total, ja. Wir sind recht schnell. Das heißt, im Detail, was bedeutet das? Wie ihr das hier gestaltet oder was meinst du mit im Detail? Eher, wie wir die Schichten abdecken. Ach so, okay. Wie wir uns das vorstellen können. Weil bei ihrem Mann ist es zum Beispiel so, der hat zwei Spätschichten. Das heißt, da könnte Pia auf gar keinen Fall im Laden arbeiten. Das heißt, ich müsste an dem Tag lang arbeiten. Könnte ich das mit den Schichten von meinem Mann und so? Also, dass man das so relativ schnell abgesteckt hat. Aber wir waren auch relativ schnell schon im Detail. Die Gestaltung betrifft. Ich glaube, das ging dann auch sofort los, was gemacht werden muss. Und du sagtest ja, Theresa, so mit Wochenende, ein Tag Arbeit und so, das wolltest du nicht mehr. Heißt das jetzt, ihr habt samstags geschlossen? Nee. Leider nicht.
[6:26] Genau, auf den Umsatz können wir natürlich nicht verzichten. Wir haben Samstag offen. Wir haben jetzt 10 bis 16 Uhr erst mal. Das sind vielleicht auch Zeiten, die wir nochmal irgendwann anpassen. Wenn irgendwie, weiß ich nicht, vielleicht eine Sommerpause, Außer, sag ich jetzt mal, wenn es ein bisschen ruhiger wird hier oder sowas, dass man sagt, man macht vielleicht nur 10 bis 13. Aber das wollen wir den Kunden ja auch nicht verwehren, dass man da bei uns shoppen kann. Aber ich glaube, dadurch, dass wir uns ganz gut aufteilen, funktioniert das. Wir machen jetzt auch samstags so eine Art Schichtsystem, dass einer Frühschicht hat bis 13 Uhr und der andere macht dann den Rest bis 16. Ich treffe euch jetzt ja hier beide zusammen an. Heißt es, dass ihr auch Zusammenschichten habt? Oder macht ihr wirklich einzeln dann? Wir haben uns das jetzt eigentlich schon ganz gut aufgeteilt, dass derjenige, der Spätschicht hat, kommt später. Heute bin ich natürlich durch den Podcast hier. Eigentlich wäre es jetzt Yoga. Oh Gott, entschuldige. Bring ich deine Work-Life-Balance durcheinander.
[7:26] Kann ich ja noch nachholen. Aber genau, ja. Ich glaube, das ist uns schon wichtig, weil wir wollen ja natürlich auch beide irgendwo mit einem guten Gefühl am Ende hier. man muss ja einfach Spaß bei der Arbeit haben und das ist uns halt wichtig. Das haben wir ja sowieso schon, weil wir uns unser Traum so verwirklicht haben. Aber ich glaube, wir müssen auch gucken, auch mit der Familie, mit den Kindern, wir wollen ja auch die Zeit mit denen verbringen. Und wir finden diese Kombination auch so schön, wir fahren halt mit dem Fahrrad hier zehn Minuten hin. Oder meine Tochter ist zum Beispiel auch regelmäßig hier mit im Laden. Also ich glaube, wir versuchen das alles schon so ein bisschen miteinander zu verbinden, sonst würde es einfach auch nicht funktionieren. Und was ich auch noch super wichtig finde, Wenn also jetzt beide von 10 bis 18 stehen würden, würde uns auch einfach ein bisschen Zeit im Haushalt fehlen. Kann man das auch so sagen. Absolut.
[8:12] Also ihr habt dann im März entschieden, ihr macht es. Demnach. Es ging ja dann relativ schnell. Es gab Wahrscheinlichkeit nicht wirklich Mitbewerber oder die Frau hat einfach gematcht mit euch, die Dame, die Vorgängerin. Das ist ja extremst schnell. Wir haben jetzt Mitte Juni und wir sitzen hier in einem wunderschönen Laden, der hier frisch designt und ein superschönes Konzept. Darauf können wir gleich noch zu sprechen. Wie ging es dann weiter? Weil den Laden gab es ja. Also es waren Sachen drin, es waren Möbel drin. Das ist eure erste Selbstständigkeit, nehme ich an, wie ihr zu rausgehört. Wie seid ihr dann vorgegangen? Wie.
[8:53] Also wir hatten ja zum Glück, also ich habe von einer Mama aus der Kita bei uns auch den Tipp bekommen, dass es den Lotsendienst gibt hier in Potsdam, die halt Neugründer unterstützen. Und da haben wir uns dann auch erstmal ein bisschen Support geholt und da haben wir einen Termin ausgemacht und uns da beraten lassen und haben da sozusagen dann auch 30 Stunden Unterstützung mit einem Unternehmensberater bekommen. Hat euch das weitergebracht. Ja, hat uns sehr geholfen beim Schreiben vom Businessplan auf jeden Fall. Genau, genau, weil dadurch, dass ich vorher arbeitslos war, hatte ich sozusagen den Anspruch auf den Gründerzuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss und der die Neugründer unterstützt und deswegen war der Businessplan sehr wichtig. Der war uns aber auch sowieso sehr wichtig, weil ich glaube, da ist es auch nochmal gut, sein Konzept nochmal runterzuschreiben. Da haben wir auch nochmal überlegt, wie sieht unser Konzept im Detail aus? Man geht ja wirklich sehr ins Detail beim Businessplan schreiben.
[9:55] Und obwohl wir uns da ganz schön die Nächte um die Ohren geschlagen haben, fand ich das sehr wichtig, dass wir das wirklich so detailliert gemacht haben und da jetzt unsere 25 Seiten Businessplan haben. Auch wenn der natürlich jetzt am Ende eher für uns ist, aber ich glaube auch so ein Soll-Ist-Abgleich vielleicht nach einem Jahr ist auch nicht schlecht. Sind wir da, wo wir uns vorgestellt haben zu sein? Finanziell und mit dem Finanzplan. Genau, und auch mit dem Finanzplan. Das war auch sehr wichtig. Aber wir haben halt erstmal diese ganzen, ich sag mal, etwas drögen Dinge erledigt dann ab März. Da ging es dann wirklich erstmal los, was muss gemacht werden, bevor es dann wirklich konkret zur Übernahme der Geschäftsräume kommt sozusagen oder des Geschäftes. Das klingt nach Überholspur. Also ich bin ja selber auch selbstständig und ich habe solche Businesspläne auch schon geschrieben und habe aber keinen eigenen Laden. Und wenn ich mir vorstelle, ihr habt das alles noch abgearbeitet und zeitgleich irgendwie den Laden so umgestaltet und renoviert und ich weiß nicht, vielleicht sogar saniert, müsst ihr gleich mal erzählen. Hattet ihr da Hilfe, was die Umgestaltung und das Ausräumen oder wie wurde euch der Laden übergeben? Wie ging es dann weiter? Also.
[11:07] Wir haben den Laden eigentlich so übernommen, wie er war. Es wurden ein paar Sachen rausgenommen. Wir durften entscheiden, welche Möbel wir behalten möchten. Ist das inklusive Ware dann? Auch inklusive der Ware, die noch da war. Genau, haben wir das übernommen. Und genau, die Teile, die wir halt nicht haben wollten, also die Möbelstücke, die wurden dann rausgenommen und die anderen haben wir übernommen. Und, ja, sag ich mal, neu gestaltet. Wir haben alles gestrichen. Genau.
[11:33] Und was wir nicht selber gemacht haben, der Boden. Genau, das ist nämlich ein gutes Stichwort, weil ich glaube, das war so die erste Riesenherausforderung logistisch, weil der Bodenleger brauchte oben und unten komplett den Laden leer. So, aber er stand ja voll. Okay, wow. Und ich glaube, das war für uns, wir haben hinten ein kleines Lager, muss man dazu sagen. Und ich weiß nicht, wir haben Tetris gespielt. Wir haben Tetris gespielt. Wir haben einfach alles, was geht, bis mal bis unter die Decke voll. Es ging nichts mehr rein. Ich glaube, wenn man die Tür aufgemacht hat, kam uns sogar schon was entgegengefallen. Wir waren aber tatsächlich sehr stolz und auch der Bodenleger war, glaube ich, sehr überrascht, als er gesehen hat, dass nur noch ein Regal auf der Treppe hier stand. Ansonsten haben wir wirklich alles weggepackt. Das haben wir alleine gemacht. Wir haben beide alles alleine rausgeräumt, umgeräumt und so weiter.
[12:28] Dann war der Bodenleger drin und danach haben wir, nee, vorher haben wir noch bestrichen. Da hatten wir Hilfe. Das war richtig gut. Ich habe mir noch Hilfe, dass wir einen Lagenstrich haben. Da kommt der Bodenleger. Und danach habe ich Regale gestritten. Und ihr habt den superschönen Tresen hier auch im Laden. Ich weiß gar nicht, wie der Laden vorher aussah, aber habt ihr euch die Gestaltung des Eingangsbereichs selbst überlegt oder war das alles selbst? Es war nicht so. War nicht so. Gar nicht. Wir haben die Dresden nicht übernommen. Wir haben alles neu und nach unseren Vorstellungen gestaltet. Also es sah wirklich völlig anders aus vorher. Und ja, auch viel von Freunden und Bekannten bekommen. Ich glaube, da gab es irgendwie auch innerhalb des Freundes- und Bekanntenkreises einen Riesensupport, muss ich auch nochmal eigentlich ein großes Lob aussprechen. Genau, wie viel Unterstützung wir einfach bekommen haben in der Zeit auch. Vor allem auch an unsere Männer. Ja. Und die Männer haben natürlich am Ende wirklich viel, viel geholfen. Also ohne die wäre hier wahrscheinlich kein Loch in die Wand gebohrt worden. Du musst den Laden öffnen. Vielleicht begrüßen wir gleich KundInnen hier noch im Podcast.
[13:41] Ihr habt ja auch ein ganz neues Konzept auf die Beine gestellt. Also Stichwort Nachhaltigkeit. Und ich sehe, dass eure Klamotten zum Beispiel nicht nach Junge und Mädchen geordnet sind, so wie man das aus so Läden kennt, wie die normalen Kids-Stores, die jetzt nicht second-hand sind.
[14:00] Wie ist da euer Konzept? Ja, also irgendwie war es, also was das betrifft, war es uns sehr, sehr wichtig, dass wir nicht nach Junge und Mädchen trennen, weil es kann ja jeder das anziehen, was er mag. Und das war uns ganz, ganz wichtig, dass da irgendwie nicht so ein Pink ist hier und Blau ist da. Ja, aber ein Junge kann ja genauso pink tragen, ein Junge kann genauso ein Kleid tragen, Mädchenhose, was auch immer. Also da soll sich jeder frei fühlen und deswegen haben wir es tatsächlich einfach nur noch kurzenaufgeteilt.
[14:29] Und ansonsten, genau, haben wir halt gesagt, wir möchten gerne irgendwie so eine Art Concept-Store, mehr oder weniger zum Thema Nachhaltigkeit daraus machen. Das heißt, wir haben nicht nur Second-Hand-Ware, sondern auch noch so ein paar nachhaltige, noch produzierte Neuware mit ins Sortiment genommen für jemanden, der dann halt vielleicht doch irgendwie einen Geschenkartikel sucht oder so. Genau, fanden wir das ganz nett, das auch noch mit aufzunehmen. Und man darf hier Sachen abgeben, die dann weiterverkauft werden oder wie funktioniert das? Genau, also man kann uns anrufen und fragen, was alle so benötigen wird. Man kann mal sagen, ja, die und die Größe brauchen wir oder wir brauchen gerade Holzpuzzle oder brauchen gerade dringend Schuhe. Und genau, wenn derjenige das dann hat, dann darf er uns das gerne vorbeibringen. Gerne auch eine große Tüte mit den Sachen und wir schauen uns die durch. Rufen dann an, sagen den Preis, was wir dafür geben würden und die Sachen, die wir dann halt nicht nehmen, die geben wir dann halt wieder zurück.
[15:32] Also ich finde es super schön, dass ihr die Sachen nicht eingeordnet habt, weil zum Beispiel mein Sohn ging heute im Glitzerrock und Zopf in die Kita, weil er bei seiner Schwester gesehen hat, die trägt heute Kleid oder Rock. Mama, wo ist mein Rock? Ich will auch. Und das finde ich so schön, also das ist so mein Gefühl, dass ich das super schön finde, aber wie ist so das Feedback der KundInnen? Bis jetzt gut. Also manche fragen zwar, ist das nach jungen Mädchen aufgeteilt, dann sagen wir, ne, nach Größen und das ist eigentlich vollkommen okay. Und wir hatten auch schon Kunden, die auch für ihren jungen Kleid gekauft hat und so weiter. Also es ist, genau, soll alles ganz offen sein. Und ich sehe hier auch wunderschöne neue Produkte. Wen habt ihr da mit an Bord? Wir haben Kindsgut mit an Bord, die wirklich sehr, sehr schöne, nachhaltig produzierte Kindersachen haben. Die pflanzen auch tatsächlich für jedes verkaufte Produkt einen Baum. Das fanden wir auch sehr, sehr schön. Wo pflanzen die die Bäume? Weißt du das? Das weiß ich nicht. Nicht schlimm. Dann haben wir The Cotton Cloud.
[16:49] Und dann haben wir noch eine Kooperation mit dem Union Hilfswerk in Berlin. Das ist der Ding Shop und das ist eine Schneiderei, wo Menschen mit und ohne Behinderung alles Mögliche schneidern. Und ja, wir haben uns total in die Zitronentaschen verliebt, die wir verkaufen. Ja, die hatten sie sich quasi überlegt und neu im Sortiment, die gibt es noch nirgendwo. und wir haben die da gesehen und haben gesagt, wir wollen unbedingt diese Zitronentaschen haben. Also ihr seid der einzige Store, wo es die gibt? Ja, absolut. Ich weiß nicht, ob es jetzt, aber eigentlich sind wir die Einzigen, die die Zitronentaschen haben. Und die haben nämlich erst diese Portemonnaies gemacht und haben sie extra für uns Taschen noch daraus gemacht, mit auch noch so Tönen vorstellbar, dass man das irgendwie aufs Alter, auf die Größe des Kindes anpassen kann. Das fand ich sehr, sehr schön und sehr flexibel und es macht Spaß, mit denen zusammenzuarbeiten. Wie habt ihr eure Partner beziehungsweise Zulieferer ausgewählt.
[17:53] Natürlich nach Design und natürlich, dass sie nachhaltig produzierte Ware haben. Ja, das war uns einfach wichtig. Und kommen die alle hier aus dem Umfeld, die Berliner, Brandenburger, also Brands? Kindesgut, ja. Die sitzen in Spandau, tatsächlich in Berlin-Spandau. Und ja genau, Union Hilfswerk, die sind ja auch in Berlin. Und bei Patentraut, weiß ich jetzt gerade nicht, wie ich das sage, da müssen wir Theresa noch machen. Ja. Und dann kann man bei euch ja auch größere Dinge abgeben, ne? Also sowas wie einen Lauflernwagen, irgendwie kleinere Kindermöbel. Kauft ihr die dann auch direkt ab oder wie ist da euer Konzept? Genau, wenn es um so größere Ausstattung oder etwas größere Spielsachen geht, da machen wir auch Kommissionen. Das heißt, wir stellen das Stück aus und machen dann einen Preis, dem der es abgibt auch sagen, dass wir sagen, so viel verkaufen wir das und wir bekommen dann 60 Prozent und der ist auch gegeben nach 40. Genau, weil wir einfach nicht so weit ins Risiko gehen wollen, weil es ja teilweise doch sehr teure Produkte sind. Und genau, das hat sich aber auch vorher schon ganz gut bewährt. Das hat auch schon die vorige Inhaberin so gemacht.
[19:16] Und genau, das passt ganz gut. Und bei der Kleidung machen wir eigentlich Barankauf. Kleidungsspielzeug machen wir Barankauf. Bei den kleinen Spielzeugen. Genau.
[19:27] Also euch gibt es jetzt ja hier drei Wochen, ne? Gibt es euch? Fühlt ihr euch schon hier so angekommen in der Dortustraße? Wie ist da euer Gefühl? Ich finde ja. Und ich finde, wir wurden ja auch sehr herzlich empfangen. Auch so die, die alle hier so drumherum wohnen, sehr, sehr herzliche Leute und fühlen uns sehr wohl. Das heißt, es ist hier so eine Gemeinschaft, man besucht sich mal so gegenseitig im Laden oder wie muss ich mir das vorstellen? Ja, also es haben sich auch viele vorgestellt und haben sich mit uns gefreut. Und ja, ich glaube, es ist hier schon so eine Gemeinschaft. Ja, auch so ein Nachbarhaus, die Kamera und so. Von dem über, die Friseurin hat uns schon weg vorbeigebracht und so. Also es war wirklich sehr lieb. Von Anfang an haben wir uns hier sehr wohl gefühlt. Doch, ich fühle mich hier sehr angekommen, muss ich schon sagen. tragen. Und was ich vorhin schon meinte, diese Nähe einfach auch zu ja, zum Haus, zu unserer Wohnung, also das ist schon irgendwie schön, dass man halt nicht diesen langen Weg hat, dass man sagt, man kann mal eben schnell nach Hause, wenn irgendwas ist oder so. Das macht schon vieles aus. Also das ist schon toll. Und man muss halt jetzt nicht mit dem Auto kommen, man kann mit dem Fahrrad zur Arbeit und Und was sagen eure Kids dazu, dass ihr jetzt hier einen Laden habt?
[20:40] Ja, eigentlich. Also ich glaube, mein Kleiner, der versteht das ja noch nicht so ganz. Aber der Große, der ist ja cool natürlich. Der findet es cool, dass Mama einen Spielzeugladen hat. So wie er das sagt. Aber er sagt auch immer ganz klar, Mama, aber das darfst du jetzt nicht im Laden verkaufen. Also er guckt dann... Er hat Sorge, dass sein Spielzettel süß von ihm im Laden verkaufe. Genau, da achtet er dann auch immer sehr drauf und das muss dann immer natürlich auch vorher abgesprochen sein, wenn wir das was dann auch mit aufnehmen, manchmal nur in Kindern, aber ja. Also meine Tochter ist auch, die liebt ja sowieso Kaufmannsladenspielen und ich hatte sie ja tatsächlich schon öfter mal jetzt mit und das zieht auch ganz gut. Also gestern kam da so so eine ganz liebe Oma rein und die freut sich dann irgendwie, wenn sie jetzt hier so ein Kind sitzt hier und hat dann recht direkt mit ihr irgendwie eine Verbindung aufgebaut, das war irgendwie schön. Also die Kleine, glaube ich, die verknopft hier schon mit, die lockt auch so ein bisschen schon die Kunden an. Also eine Nachfolgerin habt ihr auch schon. Wunderbar.
[21:41] Ja, wir hatten ja gerade über Nachhaltigkeit eure Produkte hier, die ihr ja auch neu habt, gesprochen. Jetzt so zum Thema Work-Life-Balance. Eure Kinder sind begeistert beziehungsweise achten darauf, dass das Spielzeug nicht im Laden verkauft wird, was sie gerne mögen, was ich auch verstehen kann, dass da die Sorge besteht. Aber wie kriegt ihr das so für euch hin, dass es nicht zu viel wird? Ich kann mir vorstellen, also diese romantische Vorstellung von einem, ich habe jetzt einen eigenen Laden, du sagtest, du hättest gerne, damals hast du vom Café geträumt, jetzt habt ihr diesen Kids-Store zusammen. Das klingt ja nach außen hin alles total schön und heile Welt und es sieht wunderschön aus, wunderschöne Produkte, aber da schwingt ja noch ganz viel mehr mit. Das heißt, wenn die Ladentür zugeht, ist ja wahrscheinlich für euch nicht direkt Feierabend, weil ihr seid nur zu zweit, ihr habt bisher ja noch niemanden eingestellt. Wie geht es euch damit und wie schafft ihr diesen Ausgleich, dass ihr euch so kleine Inseln schafft, dass ihr mal abschalten könnt? Also ich glaube, wir sind auch gerade noch so ein bisschen im Empfindungsprozess gerade. Also es ist wirklich…, nicht so einfach, jetzt am Anfang da erstmal reinzukommen. Das ist ein ganz neuer Rhythmus für uns beide, einfach.
[23:02] Gestarten morgens um neun meistens jetzt gerade hier. Wir eröffnen um zehn, das heißt ja eine Stunde für euch im Laden. Genau. Derjenige, der dann früh anfängt, genau, der staubsaugt dann, was noch umsortiert werden muss, hinten im Lager ist auch immer noch ein bisschen was zu tun. Genau, dann sind wir schon mal eine Stunde früher da, genau, und nach Ladenschluss, dann wird noch Abrechnung gemacht werden. Dann haben wir auch schon noch eine Stunde. Genau, da war auch noch eine halbe Stunde länger da.
[23:28] Ja, ich glaube, dieses Wort, dieses selbstunständig, bekommt dann auf einmal wirklich nochmal eine ganz andere Bedeutung. Man merkt das schon. Und jetzt vor kurzem ging es mir auch nicht so gut. Ich glaube, das ist ja auch dieses Typische. Man hat eine totale Stressphase und dann hat mein Körper mir das so ein bisschen gezeigt. Jetzt ruhe dich mal aus. Und da war ich froh, dass Pia fit ist und sozusagen übernehmen konnte, Weil ich sofort wieder gesagt habe, ich muss aber wieder funktionieren. Und das bringt natürlich gar nichts, weil der Körper, der muss erst mal gar nichts, erst mal nur ausruhen. Und das hat er mir schnell gezeigt, der Körper. Also ich glaube, diese Grenzen werden einem dann schnell aufgezeigt, aber es ist halt nicht mehr so wie in einem Angestelltenverhältnis, dass man sich einfach krank melden kann. Und dieses schlechte Gewissen schwingt dann mit meiner Freundin gegenüber, dass ich denke, oh Gott, jetzt muss ich das alles alleine machen.
[24:23] Ja, und wir wissen auch, dass das bestimmt auch mal so sein wird, dass wir bestimmt auch mal... Früher schließen müssen, wenn ein Kind krank ist oder man dann wirklich irgendwie einen fiesen Virus aus der Kita hat. Weil unsere Kinder ja zusammen in der gleichen Kita sind. Das würde nicht ausbleiben.
[24:40] Aber ich glaube, diesen Segen haben wir uns auch beide so ein bisschen gegeben, dass wir gesagt haben, das ist dann auch okay, dann machen wir eben halt früher zu. Das bringt ja nichts. Gesundheit ist auch wichtig. Das ist das Wichtigste. Es ist das Wichtigste. Weil, ja, wenn wir die nicht haben, dann kann keiner hier stehen. Ja, wenn das so funktioniert, also wenn ihr euch das auch abgesprochen habt und so, ich kann das sehr gut nachvollziehen, so dieses schlechte Gewissen auch, der Geschäftspartnerin und Freundin gegenüber, die jetzt alles alleine wuppen muss, aber am Ende, wenn du es verschleppst, wird es noch schlimmer. Das ist natürlich, aber habt ihr persönlich für euch so kleine Rituale oder so geschaffen, wo ihr sagt, so morgens, bevor ihr in den Laden kommt zum Beispiel, da nehme ich mir zehn Minuten, um irgendwie nochmal Luft zu holen oder abends, du sagst, du machst eigentlich, heute ist Freitag, Freitagvormittag, Yoga, ist das so deine Routine? Ja, das ist Freitag, da meine Routine. Und das wollte ich auch unbedingt wieder zurückhaben, weil jetzt diese ganze Umbaubeschichte und so weiter, weil ich war gar nicht mehr. Also es war so viel zu tun und das hat mir schon gefehlt. Das habe ich echt gemerkt, dass ich einfach so diese, ja, nicht mehr diese innere Ruhe hatte, die mir fehlte, immer so.
[25:59] Genau, ich glaube, wir versuchen jetzt das so zu etablieren, dass wenn jemand eine Spätschicht hat und erst um elf oder vielleicht sogar auch erst um zwölf kommt, also ich glaube, wir versuchen das immer mehr nach hinten zu schieben, dass man sich dann wirklich diese Auszeichnung nehmen kann. Und nicht nur für Haushalt und Co., sondern dass man dann auch wirklich sagt, also ich mache auch gerne Yoga, ich mache das viel zu Hause. Und dass ich dann wahrscheinlich wirklich sage, an einem Donnerstag, wo ich dann erst später komme, mache ich dann Vormittag sozusagen so ein bisschen meine Erholung, um wieder Kraft zu tanken.
[26:32] Wie gesagt, wir waren beide noch in der ganzen stressigen Phase im Urlaub. Auch noch, ja. Das kann man sich gar nicht vorstellen. Ich war fast zwei Wochen weg, Pia eine Woche. Das ist verpufft. Also diese Erholung, die war weg. Weil man ja selbst im Urlaub die ganze Zeit mit dem Kopf bei diesem Laden war. Nur. Also ich hatte noch nie einen Urlaub, wo ich wirklich, ich sag mal ganz doof, mir gewünscht habe, nach Hause zu fahren. Krass. Ja, weil ich... Du warst gestresst, weil du nichts machen konntest. Ja, weil ich wusste, was Pia jeden Tag macht hier. Und total bescheuert eigentlich, weil es bringt ja auch nichts, weil im Endeffekt ist die Erholung ja genauso wichtig. Ich wusste ja noch, was für eine Phase vor mir liegt. Aber genau, und das hoffe ich natürlich, das werden wir jetzt so nicht mehr haben, dass die Urlaube dann auch wirklich für Erholung da sind. Und die nehmen wir uns auch raus. Die werden dann früh genug geplant, sodass man sich entweder Unterstützung mit in den Laden holt oder man macht eben, wie gesagt, Sommeröffnungszeiten. Das kann man sich ja alles noch dann im Detail überlegen. Und übernehmen eure Männer jetzt mehr zu Hause, wenn ihr weniger da seid? Habt ihr das auch gut zu Hause aufgeteilt?
[27:40] Ja, bei mir tatsächlich schon. Bei mir auch. Das geht gar nicht anders. Und wie stellt ihr euch so die Zukunft des Ladens vor? Weil jetzt ist es natürlich eine Herausforderung, sich da aufzuteilen mit Urlaub, mit Kind krank, selber krank. Habt ihr da irgendwie im Kopf, dass ihr weiter ausbaut, auch personell? Oder wie geht es da weiter, wenn ihr euch das wünschen könntet? Dass wir jetzt erstmal richtig ranklotzen sozusagen, dass wir uns das dann einfach irgendwann auch leisten können. Das ist schon der Wunsch, dass man eine studentische Aushilfe hat. Oder eine Samstagshilfe. Genau, dass man sagt, dass man Hilfe Samstag da unterstützt, sodass wir halt irgendwann dann keine sechs, sondern nur noch eine fünfte Tage in der Woche haben. Das wäre schon schön. Also ich glaube, das ist schon so das, worauf wir hinarbeiten und was wir uns auch beide, glaube ich, vorstellen können. Genau. Braucht man natürlich auch jemanden Verdächtigen, muss man auch gucken. Das ist, glaube ich, auch nicht so einfach. Aber das wäre schon, glaube ich, das Ziel. Und ihr sagtet ja am Anfang, ihr kennt euch erst so ein halbes Jahr, kennt euch über die Kinder, also über die Kita. Wie ist das jetzt für euch?
[28:56] Wart ihr vorher befreundet und würdet ihr sagen, es ist positiv, dass man sich erst so kurz kannte, weil man sich vielleicht sonst anders entschieden hätte? Oder wie ist da so das Gefühl? Gefühl. Also wenn ich mir vorstelle, ich mache mich mit meiner besten Freundin selbstständig, hätte ich auch immer so ein bisschen die Sorge, nicht, dass die Freundschaft dabei drauf geht, weil das ja natürlich ein Unterschied ist, ob man zusammen irgendwie ein privates Projekt startet und an was arbeitet oder ob man wirklich damit Geld verdienen muss und ein Business aufbaut. Also ich sehe es tatsächlich als Vorteil, dass wir uns eher zu kurz kannten, dass wir dann direkt so gestartet waren. Und ich vergleiche das auch immer ganz gerne, wenn man in einer Beziehung ist, dass man dann zusammenziehen.
[29:43] Ja, guter Vergleich. Ja, weil da standen mein Mann und ich natürlich auch davor, ziehen wir nach einem Jahr zusammen oder warten wir noch? Und dann haben wir gesagt, komm, wir probieren es jetzt einfach, weil es kann ja auch sein, wenn wir jetzt fünf Jahre zusammen sind und dann zusammenziehen, dann klappt es nicht. Dann können wir es vielleicht auch ein bisschen früher feststellen. Und deswegen so ein bisschen so dieses Ja, sehe ich ganz genauso. Und ich glaube auch, wir haben relativ schnell gemerkt, dass wir uns sehr ähnlich sind in den Werten und was uns wichtig ist. Also ich glaube, das haben wir auch immer schnell abgesteckt. Und wir haben uns ja auch in einer Phase im Leben kennengelernt, wo wir beide so ein bisschen, ich will nicht sagen lost waren, aber wir waren schon so ein bisschen Mensch, wo geht es beruflich hin? Was kann, was bringt die Zukunft? Was will man eigentlich? Man will irgendwie eine Work-Life-Balance haben. Man möchte irgendwie was Eigenes wahrscheinlich. Vielleicht was Eigenes. Das schwang irgendwie auch immer so mit. Und ich glaube, weil das irgendwie relativ schnell von uns klar war und so abgesteckt wurde, habe ich mir da irgendwie mir einfach nie Sorgen gemacht, weil ich immer wusste, wir ticken da so ähnlich und wir haben auch von Anfang an so offen miteinander geredet. Ich habe gesagt, Pia, wenn irgendwas ist, du sagst mir was und du sagst mir und umgekehrt. Und ich glaube, das machen wir auch. Ja, doch, das machen wir auch. Total. Wir fragen uns, ist das okay und dann sagen wir alles, was wir denken.
[30:56] Hättet ihr, also da habe ich jetzt schon rausgehört, offen miteinander sprechen, aber hättet ihr sonst noch Tipps oder Empfehlungen für Für Frauen oder Männer ist ganz egal, die jetzt genau vor diesem Punkt stehen. Sie würden gerne was eigenes, sie möchten sich selbstständig machen. Wie man da am besten vorgeht und wenn man sich auch gemeinsam selbstständig macht, habt ihr da einen Rat, was ihr gerne weitergeben möchtet. Was ihr vielleicht auch im Nachhinein seht, weil man sich das vorher gar nicht so ausgemalt hat, was ihr vielleicht im Nachhinein anders machen würdet und jetzt als Rat weitergeben würdet?
[31:39] Also ich glaube, was ich immer noch super finde, diesen Lotsendienst, also ich glaube, man muss schon auch externe Hilfe in Anspruch nehmen. Ich glaube, das ist sehr wichtig, weil man ist sehr unwissend, was die Selbstständigkeit anbelangt. Und sich selbstständig machen in Deutschland ist nicht so einfach. Es ist einfach so. Ich glaube, jeder, der selbstständig ist, der kann das bestätigen. Es sind viele Behördengänge nötig. Es ist viel Papierkram, was gemacht werden muss. Lange Wartezeiten. Wir haben immer noch kein Geschäftskonto. Also es dauert alles ewig. Woran liegt das jetzt? Kein Geschäftskonto? Gute Frage. Also die Bank hat gerade sehr viel zu tun. Wir haben lange überlegt, welche wir nehmen. Das war ja so ein bisschen ein Entscheidungsprozess auch noch. Welche wir nehmen. Und genau, dann... Dann hatten wir keine Steuernummer. Es hat immer irgendwas gefehlt. Es war wie so ein Rattenschwein. Und ich glaube, das muss man sich so ein bisschen bewusst machen. Vielleicht vorher schon mal Informationen einholen. Was brauche ich wofür? Und wo will ich mir Hilfe? Genau. Das Thema Mietbürgschaft und so weiter. Das war auch ein großes... Und Steuerberater. Das ist immer noch gleich ein anderes Thema. Ja, weil es gibt einfach zu viele Steuerberater.
[32:52] Da haben wir nie mit gerechnet, aber wir haben so viele Steuerberater angerufen. Das ist ganz verrückt, muss ich ganz ehrlich sagen. Das ist leider immer noch eine kleine Baustelle, wo wir noch dran sind. Also wir haben einen, aber müssen wir mal gucken, wo die Reise dahin geht. Aber genau, dass man sich so Dinge einfach vorher bewusst macht. Was brauche ich dafür? Ich brauche die Steuer-ID A. ah, dann muss ich mich steuerlich schon mal anmelden beim Finanzamt oder so. Also das wussten wir ja alles gar nicht. Und ich glaube, wir hatten natürlich auch die Zeit nicht. Also ich glaube, bei uns war halt auch immer diese Zeit im Nacken.
[33:28] Aber ansonsten würde ich einfach sagen, ja, setzt euch zusammen und seid euch auf jeden Fall sicher, dass man das wirklich dann auch mit dem Freund oder der Freundin machen möchte oder mit dem Geschäftspartner. Also ich glaube, was wir auch noch gemacht haben tatsächlich, Wir sind ja eine GbR und wir haben jetzt auch untereinander uns noch einen Vertrag gemacht. Einen GbR-Vertrag, wo dann jetzt doch noch abgesteckt ist, was ist, wenn dann wirklich einer früher aussteigt, wenn er doch wieder in ein festes Anstellungsverhältnis geht oder ähnliches. Also wie so ein Ehevertrag. Ja, quasi. Also mit dem GbR-Vertrag ist man so eine Geschäftsehe eingegangen. Und ich glaube, das muss man sich halt auch dann mit dem zukünftigen Partner, Geschäftspartner, das muss man sich dann irgendwie auch so ein bisschen absichern, damit im Fall der Fälle. Lustigerweise, wir wollten es gar nicht machen, weil wir immer denken so. Ach, wir machen halt so. Gut schon, wir vertrauen uns ja. Genau, aber es uns wurde vielfach zugebracht und deswegen haben wir uns am Ende dafür entschieden. Und wie fühlt sich das an? Besser? Ja.
[34:28] Es ist in Ordnung. Ja, das einfach auch mal so niedergeschrieben zu haben, fand ich gar nicht schlecht, ehrlich gesagt. Im Fall der Fälle.
[34:37] Das ist ja nicht immer nur im Fall des Aussteigens, sondern auch in Extremfällen. Es kann ja auch immer mal irgendwas auch in der Familie sein. Also wenn man zum Beispiel länger ausfällt, wie ist das geregelt und so weiter. Also durch Krankheit oder... Genau. Also ich fühle mich damit schon sicher. Ich auch. Finde ich auch gut, dass wir das gemacht haben. Und durch den Lotsendienst habt ihr diese Hilfe und diese Beratung bekommen, aber du sagtest auch, dadurch, dass du aus dem Arbeitslosenverhältnis kamst, da konntest du Gründungsanspruch, also Gründungszuschuss bekommen. Das heißt, nur du hast Gründungszuschuss bekommen oder habt ihr als Kids Store dann Gründungszuschuss bekommen? Also im Endeffekt ist es für den Kids Store, weil ohne Pia hätte ich nicht gegründet und ohne den Kids Store hätte ich den Gründerzuschuss nicht bekommen. Aber genau, das ist quasi sozusagen mir jetzt überwiesen worden. Aber das heißt, wenn diese Situation nicht gewesen wäre, hättet ihr keine Förderung bekommen? Oder gäbe es da andere Förderungsmöglichkeiten, seitens der Staate des Landes? Nein, nur Kredite. Aber die muss man ja auch alle zurückzahlen. Also der Gründerzuschuss ist ja wirklich was, was man nicht zurückzahlen muss, was man sechs Monate bekommt. Da gibt es sogar noch eine Phase 2, wo man etwas weniger bekommt. Da geht es auch hauptsächlich darum, dass man sich natürlich krankenversichert, dass die ganzen Versicherungen abgedeckt sind und dass wir einen damit sozusagen in der Anfangsphase unterstützen.
[36:06] Ja, ich denke, das ist eine ganz, ganz tolle Hilfe. Ich staune nur, dass es sonst keine Förderungsmöglichkeiten gegeben hätte. Deswegen habe ich da nochmal so Nachrichten. Genau. Ne, tatsächlich nicht. Okay.
[36:19] Wie ist das für euch jetzt so? Ihr kommt morgens in den Laden. Wie läuft euer Tag dann so ab? Also erstmal muss ich ganz ehrlich sagen, ich freue mich immer, wenn ich hier runterfahre mit dem Fahrrad und den Laden schon sehe vom Weiten, weil ich irgendwie nett finde, wie wir uns das selber fertig gemacht haben. Ich freue mich halt immer so, in den Laden zu fahren. Genau, und dann kommen wir rein, gucken, was gemacht werden muss noch. Irgendwie Staut saugen, die Kasse wieder aufstellen und alles anmachen, ein paar Sachen noch durchsortieren. Manchmal haben wir auch noch Sachen da, die wir durchschauen müssen. Das machen wir natürlich auch lieber vor Ladenöffnung. Dann schauen wir noch ein paar Sachen durch. Ja, und ich liebe es einfach langsam auch, den Überblick zu haben. Es war am Anfang wirklich nur, einfach nur die wahre Reihe. Das Chaos ist gelichtet. Ja, gelichtet. Und jetzt ist es mittlerweile so, dass man schon kommt, ah, okay, da fehlen unsere Leggings, ach, da fehlt uns noch das. Ja, irgendwie, dass wir so langsam auch so ein bisschen Ordnung bekommen für uns. Weil wir sind eigentlich zwei ordnungsliebende Menschen. Und ich glaube, wir kamen damit gar nicht zurecht, dass es einfach teilweise so chaotisch war, auch im Lager und alles. Wir forderten jetzt nicht unbedingt, aber wir hatten einfach keine Wahl. Es ist gerade sehr laut, weil hier heute Festival, das Musikfestival, Die bauen auf, glaube ich.
[37:43] Ist das so ein bisschen, dass ihr jetzt vom Potsdamer Leben irgendwie so richtig was mitbekommt, also ist hier auch so ein bisschen Klatsch und Tratsch, bekommt ihr mit, welcher Laden neu aufmacht, welche sich gut verstehen, welche sich vielleicht spinnefeind sind?
[38:08] Noch nicht. Ich hoffe, irgendwann ist das so. Aber im Moment noch nicht. Ich weiß nur, dass es viel Aufregung gab. Das ist ja Flaniermeile geworden. Das ist ja ein Pilotprojekt hier, die Dortusstraße, der kaum Autos jetzt anbringt. Ja, man kann hier nicht mehr parken. Man kann hier nicht mehr parken. Da war ja auch am Anfang, ich weiß noch, beim Lotsendienst war das ja auch ein großes Thema, ob wir das als Nachteil sehen. Und wir haben in unseren Businessplan ganz klar reingeschrieben, wir sehen es als Vorteil. Absolut. Weil bei uns kommen sowieso die Mamas und Papas mit dem Kinderwagen oder eben mit dem Lastenrad oder mit dem Fahrrad. Also wir haben jetzt noch von keinem gehört, dass es irgendwie Probleme gab. Klar, wenn sie uns natürlich manchmal Sachen bringen, ist es ein bisschen doof und parkt man. Aber ansonsten glaube ich, das ist für uns eher ein Vorteil. Und auch schön, dass halt wirklich nicht so viele Autos vorne fahren. Es ist beim Medienfreien nicht.
[39:00] Jetzt haben wir schöne Bänke vor der Tür. Das wollte ich gerade fragen. Also habt ihr die Möglichkeit, auch draußen den Laden dann zu nutzen? Also die Fläche draußen, wenn du sagst Bänke, dann könnt ihr da auch... Vielleicht geht die Idee mit dem Kaffee dann überein, dass ihr irgendwann hier Kaffee und Kindercocktails anbietet. Ja, das könnte zum Gucken so sein. Genau, mal gucken. Ich glaube, wir können tatsächlich ein bisschen weiter noch reinstellen. Das haben wir noch gar nicht erfragt, inwiefern wir noch den Bürgersteig nutzen. Das fände ich großartig, wenn ich hier noch einen Kaffee dazu bestellen könnte. Ja, dann könnten wir da nochmal überlegen. Aber wir haben sowieso, also gerade bei dem Thema Sint, das haben wir auch gerade erzählt.
[39:40] Überlegt, tatsächlich auch so ein bisschen diese Fläche hier von dem Laden auch für Veranstaltungen zu nutzen. Dass wir vielleicht irgendwie mal sagen, wir machen mal ein Gruppentheater hier. Wir machen Vorlesestunden mit Basteln. Vielleicht auch mal was für Mamas, für Papas. keine Ahnung. Genau, genau. Das hatten wir auch überlegt, uns einen Ernährungscoach einzuladen. Genau. Ich winke hier gerade mal. Genau. Oder, genau, eine Freundin von mir ist Finanzcoachin. Also es gibt ja so viele Sachen.
[40:13] Eine Stillberaterin hatten wir letztens hier, die hat sich auch angeboten. Also dieses Netzwerk, Familiennetzwerk ausbauen, das ist auch, glaube ich, so was uns auch sehr am Herzen liegt. Das ist ja so, weswegen dieses Konzept kann sich auch gerne so ein bisschen weiter erstrecken als über den Verkauf. Das ist alles in unserem Kopf. Ich glaube, wir sind da mit unseren Ideen noch nicht am Ende und haben auch schon den Businessplan mit aufgenommen und würden uns total freuen, wenn wir da auch so ein bisschen das Konzept erweitern. Finde ich eine tolle Idee. Klingt ganz toll. Bin ich begeistert, wirklich. Gibt es was, was ihr noch loswerden möchtet an die, die sich selbstständig machen wollen, an die, die hier Sachen, die an eure KundInnen, potenzielle KundInnen, möchtet ihr noch was, ihr habt jetzt Raum, möchtet ihr noch was dazu sagen? Wo erreicht man euch? Ihr seid auf Instagram, da stellt ihr immer neue Sachen vor. Ja, wir stellen zwischendurch neue Sachen vor, was wir neu reinbekommen haben. Genau, auf der Webseite wird auch immer regelmäßig was geupdatet. Genau, auf der Webseite schreiben wir auf jeden Fall immer mal aktuell, was wir benötigen. Da kann man auch immer nachschauen. Welche Größen oder welche Spielzeuge.
[41:35] Genau, da wollen wir ja auch zukünftig unseren Online-Shop mit anbinden, auf der Webseite. Ach, das ist auch Zukunftsmusik, ihr wollt einen Online-Shop haben. Mit Versandern oder mit Abholung? Abholung. Genau, es kommt drauf an. Ja, also wenn wir neu waren, wir könnten dann jetzt auch versenden, aber jetzt so große Sachen, wir würden auch dann sowas wie Autositze oder so reinstellen und das dann mit Abholung dann. Genau. Aber ja, die Idee ist, das so ein bisschen zu erweitern. Also die Second-Hand-Wagen würden wir da nicht reinstellen, aber Neuware und auch Ausstattung machen wahrscheinlich Sinn, weil wir ja auch den Platz für Kinderwahl hier nicht haben. Und das wollen wir dann aber trotzdem ganz gerne anbieten. Ja. Und genau, also auch da wieder noch viele Pläne. Genau. Es gibt noch viel Arbeit. Und was ich noch so mitgeben kann, also das ist ja auch, glaube ich, das, wo wir auch immer wieder gucken müssen, sich zu fokussieren. Weil es bringt überhaupt nichts tausend Ideen zu haben und dann am Ende, also man muss schon auch immer gucken, Step by Step, was macht Sinn. Ich glaube, ja, jetzt sind wir hier erstmal angekommen, jetzt gucken wir erstmal und dann irgendwann vielleicht an diese Events. Man fängt, glaube ich, als Selbstständiger schnell an, irgendwie Höhenflüge zu kriegen und dann könnte man das machen und das machen, weil so sein eigener Chef sein ist natürlich total cool.
[42:51] Aber es ist halt auch wichtig, seiner Linie treu zu bleiben und da zu gucken, dass man, ja, das, was man sozusagen am Anfang sich mal vorgenommen hat, auch einfach beibehält sozusagen. Und es halt wirklich auch nicht so viel am Ende wird. Das ist nicht so viel, genau. Und dass man sich nicht überarbeitet. Genau. Ja, also wenn ich in eure Augen gucke, ihr sprüht vor Leidenschaft, Begeisterung für das, was ihr hier macht. Und ich kann nur sagen, wer in Potsdam ist oder in Berlin, die Reise lohnt sich. Das ist so liebevoll gestaltet. Das ist ein relativ großer Laden. Ich gucke hier auf eine Treppe und daneben ist eine Holzrutsche, Also für die Kinder ist hier auch gesorgt, es gibt eine Malecke, eine Spielecke und man kann hier in Ruhe durchstöbern und es ist einfach auch eine superschöne Gegend, also man kann nebenan essen gehen, es gibt hier noch andere Läden zum Verweilen, zum Schauen, zum Shoppen, ja, es macht einfach Spaß und ich danke euch für eure Zeit. Ich wünsche euch ganz, ganz viel Erfolg, auch mit dem, was ihr noch vorhabt. Das klingt ganz, ganz, ganz toll. Und wer da am Ball bleiben möchte, folgt euch einfach auf Instagram, guckt auf der Webseite. Und ja, vielen Dank. Ich werde jetzt auch noch weiter stöbern und mache noch ein paar Bilder für Instagram und auch von uns ein paar Bilder. Danke dir, Tanja. Danke dir, Tanja.
Neuer Kommentar